Irland: Nein zu Lockerungen bei Sterbehilfe
Die Verantwortlichen der Bischofskonferenz für Lebensschutz erklären in einer Eingabe an eine Parlamentskommission, das Gesetzesvorhaben widerspreche „radikal“ dem Gemeinwohl, dem der Staat eigentlich besonders verpflichtet sei. „Es würde nicht nur zu breiterer Akzeptanz von assistiertem Selbstmord führen, sondern den Schutz von besonders verletzlichen Menschen vor einer Tötung, in die sie nicht eingewilligt haben, aufweichen.“
Die Bischöfe warnen auch vor dem Eindruck, dass es so etwas wie „lebensunwertes Leben“ gebe: „Diese falsche Annahme lässt unvermeidlich die Basis gleicher Würde und gleichen Schutzes für jedes menschliche Leben erodieren“. Die Patientenautonomie gelte „nicht absolut“. „Als Glieder der Gesellschaft können unsere Entscheidungen schwerwiegende Folgen für andere haben.“
In anderen europäischen Ländern wie Belgien, den Niederlanden und der Schweiz habe sich gezeigt, wie schnell nach einem „eingeschränkten“ Ja zu assistiertem Suizid die Dämme brächen, mahnen die Bischöfe. „Die Logik des assistierten Selbstmords führt zu einer Ausweitung der Praxis auf extrem verbundbare Gruppen, bis hin zu einer Tötung von Menschen, die dem nicht zugestimmt haben.“
Etwa 86 Prozent der Bevölkerung in der Irischen Republik gehören der katholischen Kirche an. Der Einfluss der Kirche auf die Gesellschaft geht allerdings, nicht zuletzt im Zusammenhang mit Missbrauchs-Skandalen, zurück. 2018 machte eine Volksabstimmung dem strengen Verbot von Abtreibung in Irland ein Ende.
(vatican news – sk)
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