Papstreise in den Irak: Abraham und Jonas stehen Pate
Mario Galgano – Vatikanstadt
Der 36jährige syrisch-katholische Priester Naim Shoshandy stammt aus Homs, studiert derzeit in Spanien Theologie und freut sich darüber, dass der Papst sein Land besuchen will. Im Gespräch mit Radio Vatikan erzählt der junge Priester ein bisschen über sich selbst; viele Iraker haben ähnliches Leid durchgemacht.
„Es ist kein einfaches Leben für mich und meine Familie. Mein Vater verstarb an Krebs. Das hat uns sehr stark in Mitleidenschaft gezogen. Hinzu kommt die prekäre Lage im Irak. Mein Bruder wurde von IS-Kämpfern getötet. Das ist eine traurige Geschichte, aber trotzdem beten wir und blicken hoffnungsvoll in die Zukunft. Meine Familie und ich, wir beten jeden Tag, auch für jene, die meinen Bruder getötet haben.“
Naim Shoshandy ist überzeugt davon, dass die Christen im Irak den Papst sehr herzlich empfangen werden. Viele wollten Franziskus sicher live erleben, doch sei das Reisen innerhalb des Iraks keine einfache Sache.
„Die Christen im Land verstehen, dass mit der Reise ein Traum in Erfüllung geht. Es sind schon mindestens zwanzig Jahre, dass die Gläubigen sich einen Papst-Besuch erhoffen. Die Menschen sind glücklich, dass es endlich klappen wird. Sie erwarten ihn mit offenem Herzen - und das gilt nicht nur für die Christen im Irak. Alle helfen mit, dass die Sicherheitsvorkehrungen eingehalten werden. Es ist ja das erste Mal, dass ein Papst den Irak besucht.“
Der Priester erinnert daran, dass der Irak ja die ursprüngliche Heimat Abrahams und damit gewissermaßen die Heimat der drei monotheistischen Religionen sei. Auch sei das Zweistromland die Heimat des Propheten Jona, der gerade wegen seiner menschlichen Schwächen ein großes Vorbild des Glaubens bedeute. Dies seien auch die zwei Schwerpunkte der Papstreise, so Naim Shoshandy: der interreligiöse Dialog im Zeichen Abrahams, und das Glaubenszeugnis der Christen im Irak im Kontext des Propheten Jona.
(vatican news)
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