Südafrika: Kirchen warnen vor „Destabilisierung“ des Landes
Die Gefahr gehe von einer „bestimmten Gruppe unserer Gesellschaft“ aus, die die Verfassung nicht respektiere oder für ihre Eigeninteressen auslege, erklärte der Generalsekretär des Südafrikanischen Kirchenrats (SACC), Bischof Malusi Mpumlwana, am Freitag. „Selbst Herr Zuma, oder gerade er als früherer Präsident, darf nicht außerhalb der Rechtsstaatlichkeit handeln“, sagte er.
Dem Ex-Staatschef drohen bis zu zwei Jahre Gefängnis, nachdem er ein Urteil des Verfassungsgerichtshofs ignoriert hat. „Wir möchten jene, die Südafrikas Grundordnung untergraben und destabilisieren, wissen lassen, dass wir dies nicht akzeptieren werden“, so der Bischof von der Äthiopischen Episkopalkirche in Südafrika. Bei der Gesetzesvollstreckung dürfe kein Südafrikaner über seinen 60 Millionen Landsleuten stehen.
Zuma werden zahlreiche Korruptionsskandale vorgeworfen
Zuma werden zahlreiche Korruptionsskandale während seiner Amtszeit von 2009 bis 2018 angelastet. Eine Untersuchungskommission in Johannesburg hatte den Ex-Präsidenten wiederholt vorgeladen. Im Februar erklärte Zuma jedoch, entgegen einem Urteil des Verfassungsgerichts, nicht zu kooperieren und „lieber ins Gefängnis zu gehen“. In der vergangenen Woche versammelten sich ehemalige Freiheitskämpfer um Zumas Residenz in KwaZulu-Natal mit dem Ziel, eine drohende Verhaftung zu verhindern. Der Kirchenrat spricht in dem Zusammenhang von „Rechtlosigkeit“.
Die Kirchenoberhäupter hätten zweimal angeboten, in der Affäre zu vermitteln, so Bischof Mpumlwana. Von Zuma hätten sie jedoch keine Antwort erhalten. Der Bischof appellierte an den regierenden Afrikanischen Nationalkongress (ANC), entschieden gegen die politischen Rivalitäten innerhalb der Partei vorzugehen. „Keine lokale oder nationale Regierungspartei sollte das Privileg ihres Einflusses auf eine Weise nutzen, die das Land in Chaos und Verwirrung führt.“
(kna – pr)
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