Amazonien: „Ohne Wasser stirbt die Welt"
Die Partnerin des kirchlichen Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat warnt vor einer Umweltkatastrophe im Amazonas-Regenwald: „Die Zerstörung des Amazonas ist auch eine Gefahr für die Süßwasserentstehung, von der der ganze Planet profitiert. Eine Gefahr für die ganze Menschheit.” Gemeinsam mit Adveniat fordert Gualinga den Schutz des Ökosystems in Südamerika, das für die globale Trinkwasser-Versorgung existentiell ist. „Wir kämpfen nicht nur für unser eigenes Überleben, sondern für das der Menschheit und der zukünftigen Generationen“, betont Gualinga.
Jene, die eine der wichtigsten Süßwasserquellen des Planeten beschützen wollen, sind allerdings an Leib und Leben bedroht, erinnert Adveniat. Vor wenigen Tagen wurde in Peru erneut eine indigene Umweltschützerin ermordet. Ähnliche Meldungen kommen aus Venezuela, Bolivien, Kolumbien, Brasilien oder Gualingas Heimat Ecuador. „Die Indigenen sind die geborenen Verteidiger des Amazonas. Und diese Verteidiger des Ökosystems Amazonas sind in Lebensgefahr, erhalten Morddrohungen, werden kriminalisiert, strafrechtlich verfolgt“, so Gualinga. Einige indigene Völker seien bereits verschwunden, anderen droht dasselbe Schicksal. Die Menschenrechtlerin kritisiert, dass Regierungen in der Amazonasregion „nicht auf der Basis des Rechts“ handeln, sondern der Ausbeutung des Amazonas Vorrang einräumen.
Auch Papst Franziskus findet in seinem nachsynodalen Schreiben „Querida Amazonia" deutliche Worte für den Zusammenhang zwischen Ungerechtigkeit und Verbrechen und nennt dabei den Ausverkauf von Wasser. „Wenn sich einige Unternehmen in der Begierde nach schnellem Gewinn die Gebiete aneignen und am Ende sogar das Trinkwasser privatisieren, ...dann verändern sich die wirtschaftlichen Beziehungen auf ungerechtfertigte Weise und werden zu einem Instrument, das tötet." (14)
Am Sonntag warnte der Papst mit Blick auf den Weltwassertag abermals öffentlich vor einer Privatisierung von Wasser zu Lasten armer Menschen. „Für uns Gläubige ist die ,Schwester Wasser´ keine Handelsware“, sagte der Papst. Er forderte darüber hinaus Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen für alle Menschen auf der Welt. Das Vatikan-Dikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen wirbt in Übereinstimmung damit für das Projekt „Wash“, das in Zusammenarbeit mit kirchlichen Gesundheits-Einrichtungen in aller Welt den Zugang zu Trinkwasser, Toiletten und Hygienemöglichkeiten erleichtern will.
(adveniat/vatican news – gs)
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