Haiti: Ordensleute mahnen Präsident Moïse zum Handeln
„Leider hat es den Anschein, dass der Staat dieses Elend ignoriert“, heißt es zur Lage im Land in dem Brief der Ordensleute, aus dem der vatikanische Pressedienst Fides zitiert. Die Konferenz der haitianischen Ordensleute (CHR) hatte sich am Mittwoch mit einem Brief an Staatspräsident Jovenel Moïse gewandt, anlässlich des 38. Jahrestages des Besuchs von Papst Johannes Paul II. auf der Insel (9. März 1983).
Schon Papst Johannes Paul II. forderte Besserung
Die Ordensleute erinnerten an die Worte, die Johannes Paul II. damals in einer Predigt sprach: „Hier muss sich etwas ändern! Die Armen müssen wieder Hoffnung schöpfen!”.
Auch achtunddreißig lange Jahre nach dem Besuch dieses Papstes habe sich die Situation im Land nicht gebessert, sondern im Gegenteil verschlechtert: „Das Land stirbt, Unsicherheit ist weit verbreitet, die Ärmsten können dies nicht länger ertragen, die Bevölkerung ist am Rande der Verzweiflung, das Land ist ohne Regierung. Wir sind alle Zeugen und Opfer von zu vielen Verbrechen, zu vielen Ungerechtigkeiten und zu vielen Ungleichheiten. "
Die Ordensleute erinnern zugleich daran, dass die Bischöfe im Land die Situation schon seit mehr als einem Jahr beklagen und betonen, dass die Ernährungssicherheit ein „grundlegendes Recht eines Volkes“ sei.
Der Brief der Ordensleute endet mit einer direkten Botschaft an den Präsidenten: „Sie haben die Pflicht, schnell und konkret auf die Bitten des Volkes zu antworten, von denen die erste die Achtung der Gesetze dieses schönen Landes ist."
Hintergrund
Haiti befindet sich in einer Staatskrise. Seit Wochen wird gegen Präsident Moïse demonstriert. Unter anderem ist auch seine Amtszeit umstritten; Demonstranten fordern seinen Rücktritt. Immer wieder kommt es zu Auseinandersetzungen und Gewalt.
(fides - sst)
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