„Globale Produktion von Impfstoffen zulassen“
„Die Welt braucht mehr Impfstoff, deshalb müssen wir schnellstmöglich alle Kapazitäten nutzen, auch in Indien, Südafrika und anderen Ländern“, so „Brot für die Welt“ in einer Erklärung. Der Verband fordert ebenso wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO), über 100 Regierungen sowie zahlreiche Verbände und Kirchen den EU-Rat auf, mehr für eine weltweite Verteilung von Impfstoffen zu tun. Der EU-Rat tagt an diesem Donnerstag und Freitag.
„Leider stehen die Bundesregierung und auch die EU hier weiter auf der Bremse“, so „Brot für die Welt“. „Die Aussetzung der geistigen Eigentumsrechte und die Ausweitung der Produktion auf Standorte weltweit würde am Ende auch der Versorgung innerhalb der EU zugutekommen und Engpässe überwinden.“
Für das Teilen von Knowhow
„Wenn alle Unternehmen, die die Kapazitäten zur Produktion von Impfstoffen haben, diese nutzen können, sind wir alle schneller geschützt!“ Auch Papst Franziskus hat unlängst einen ähnlichen Appell an die entwickelteren Länder gerichtet.
Nach Angaben von „Brot für die Welt“ zeigen Analysen, dass es insbesondere auch in asiatischen und afrikanischen Ländern Unternehmen gibt, die innerhalb von etwa sechs Monaten die Produktion von sicheren Impfstoffen aufbauen könnten – wenn ihnen dies durch die zeitweise Aussetzung von Patenten erlaubt und durch das Teilen von Knowhow ermöglicht würde.
Schon vor der Pandemie wurden Impfstoffe vor allem in Asien produziert
Die EU argumentiert, dass nur Europa und die USA in der Lage seien, Impfstoffe für ihre Bevölkerungen zu produzieren und dass es an anderen Orten keine angemessenen Produktionskapazitäten gäbe. „Das verkennt, dass schon vor der Pandemie Impfstoffe vorrangig in Asien produziert wurden“, so „Brot für die Welt“.
„Und es verdeckt die eigentlichen Interessen der EU: diese strebt nach Aussagen des Präsidenten des EU-Rats, Charles Michel an, bis Ende 2021 selbst weltgrößter Hersteller von Impfstoffen werden zu wollen.“
(pm – sk)
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