Irland: Synodaler Weg in Sicht
Es handele sich um einen „gemeinsamen Weg der Unterscheidung dessen, was der Heilige Geist der Kirche in Irland sagt“, heißt es in der am Mittwoch im Videostream verlesenen Presseerklärung der Bischöfe zum Ende ihrer Vollversammlung. Dabei soll es unter anderem um Missbrauch innerhalb der Kirche und den jüngst ausführlich dokumentierten Heimskandal rund um Vergehen in katholischen Mutter-Kind-Heimen und Sozialstellen gehen. Die weiteren Themen des synodalen Weges in Irland sind breit gefächert und umfassen Prozesse der Säkularisierung in der Gesellschaft, die Förderung einer Friedens- und Willkommenskultur, Familie und Jugend, die Rolle der Frauen und Transparenz in der katholischen Kirche.
Die Bischöfe legten bereits auch einen ersten Zeitplan für das Projekt vor. Demnach wollen sie ab 6. April auf einer eigenen Internetseite Ideen und Vorschläge zur Synode sammeln. Im Juni soll eine Koordinationsgruppe entstehen, in der Frauen und Männer, Jugendliche, Ordensleute, Priester und Bischöfe vertreten sind.
Der synodale Weg selbst soll sich in mehrere Etappen gliedern: Nach einer Anfangsphase von zwei Jahren, in der „Gebet, Zuhören und Unterscheiden“ im Vordergrund steht, soll es zu einem „nationalen beratenden Dialog“ zu den verschiedenen Themen kommen. Daran schließt sich eine Planungsphase an, in der Schlussfolgerungen aus der Anfangsphase gesammelt und die nationale Synodalversammlung vorbereitet werden soll. Am Ende stehe dann die eigentliche Synode, die eine „Navigationskarte“ für die Zukunft der irischen Kirche sein werde, wie die Bischöfe formulieren.
Anregung aus dem Vatikan
Wie die irische Bischofskonferenz weiter bekannt gab, geht die Entscheidung zum synodalen Prozess auf eine Ermutigung der vatikanischen Bischofskongregation vom 3. Februar zurück. Irlands Kirche habe bereits im Jahr 2018 begonnen, in diese Richtung zu denken.
(sir – pr)
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