Kolumbien: Wahrheitskommission arbeitet Vergangenheit auf
Das Treffen, das vom katholischen Geistlichen und Vorsitzenden der Kommission, Francisco de Roux, geleitet wurde, diente zunächst der technischen Vorbereitungen weiterer Gesprächsrunden, die am 21. April fortgesetzt werden sollen. Das Treffen sollte nicht dazu dienen, die Teilnehmer als Akteure des Krieges zu glorifizieren, sondern zeigen, welche Schuld alle am Konflikt beteiligten Akteure, der Staat und die Kolumbianer gegenüber den Opfern auf sich geladen hätten. Während „Timochenko" aus Kolumbien zugeschaltet wurde, meldete sich der an die USA ausgelieferte Mancuso aus einem dortigen Gefängnis zu Wort.
Hintergrund
Die Wahrheitskommission ist eine offizielle Institution, die als Ergebnis des Friedensvertrages mit der ehemaligen Guerilla-Organisation FARC und der Regierung 2016 entstand. Im November 2016 hatte die Regierung des damaligen Präsidenten Juan Manuel Santos nach vierjährigen Verhandlungen ein Friedensabkommen mit der größten Rebellenorganisation des Landes unterzeichnet. Es beendete den mehr als 50 Jahre andauernden Bürgerkrieg. Für seinen Einsatz erhielt Santos Ende 2016 den Friedensnobelpreis. Die entwaffnete FARC sitzt inzwischen umbenannt in „Comunes" als politische Partei im Parlament, Rodrigo „Timochenko" Londono ist ihr Parteivorsitzender. Ein Teil der FARC-Kämpfer verweigert sich dem Friedensprozess und setzt den bewaffneten Kampf fort.
(kna – sst)
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