Hilfe des Roten Halbmondes in Syrien Hilfe des Roten Halbmondes in Syrien 

Syrien: Radikale Lösungen braucht das Land

Syrien „braucht dringende und radikale Lösungen“, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln, sagte Kardinal Mario Zenari, Apostolischer Nuntius im Land. Er sprach an diesem Mittwochmorgen während einer von Caritas Internationalis organisierten Online-Konferenz zum Thema.

Laut Kardinal Zenari wird es in Syrien keinen Frieden ohne Wiederaufbau und wirtschaftliche Ressourcen geben. Dies sei derzeit jedoch undenkbar, mit 90 Prozent der syrischen Bevölkerung, die nach UN-Schätzungen unterhalb der Armutsgrenze leben. „Wie lange müssen die Syrer noch warten? Die Uhr tickt. Viele von ihnen haben die Hoffnung verloren“, so der Nuntius. Der Kardinal bemerkte, dass „der Friedensprozess zum Stillstand gekommen ist, der Wiederaufbau und die Mittel für den Neustart der Wirtschaft noch nicht begonnen haben, und viele Menschen die Hoffnung auf die Zukunft ihres Landes verlieren“. Auch wenn „in verschiedenen Regionen Syriens monatelang keine Bomben und Raketen mehr fallen“ drohe jedoch „die schreckliche 'Bombe' der Armut" jederzeit zu explodieren, so der Nuntius.

Währungskrise

Das syrische Pfund hat gegenüber dem US-Dollar an Wert verloren, die Preise für Lebensmittel sind deutlich gestiegen. Auch daran erinnerte der Nuntius. Die Menschen stünden Schlange vor den Bäckereien, um die begrenzten Portionen Brot zu kaufen. Im ganzen Land gebe es kaum noch Benzin. Dies sei das traurige Ergebnis von zehn Jahren Krieg, Korruption und Sanktionen.

Was die Situation noch weiter verschlimmere, so der Kardinal weiter, sei die libanesische Krise und die Covid-19-Pandemie. Das sei so belastend, dass die Syrer diese schwierigen Zeiten als einen „Wirtschaftskrieg, schlimmer noch als die vergangenen Jahre“, empfinden würden. Kardinal Zenari erinnerte dann daran, dass elf Millionen Syrer Hilfe zum Leben brauchen, er dankte den humanitären Organisationen und der Caritas Syrien für ihre Arbeit und rief zu einer stärkeren Koordination der christlichen Institutionen auf. Schließlich forderte der Kardinal die internationale Gemeinschaft auf, langfristige Hilfe in Betracht zu ziehen, da Syrien laut Experten Hunderte von Milliarden Dollar benötigt, um Krankenhäuser, Schulen, Häuser und Fabriken wieder aufzubauen und die Wirtschaft neu zu starten.

(vatican news - mg)

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24. März 2021, 13:09