Tschechien: Bischöfe hoffen auf Bekenntnis der Katholiken
Je weniger Personen sich als Katholiken deklarieren, desto kleiner werde ihre Kirche in den Augen des Staates sein, hieß es in einer aktuellen Erklärung der Bischöfe. Sie werde „ein weniger bedeutender Partner“, mit dem man weniger rechne und dessen Stimme weniger gehört werde.
Bei der bisher letzten Volkszählung 2011 hatten rund 45 Prozent der Bevölkerung überhaupt keine Angaben zu ihrer Religionszugehörigkeit gemacht. Rund ein Fünftel bekannte sich zu einer Kirche oder Religionsgemeinschaft, etwa ein Drittel bezeichnete sich ausdrücklich als ohne religiöses Bekenntnis.
Umstrittene Zahlen
Staatliche Behörden, Medien und Gesellschaftswissenschaften hätten seither die Zahl der Katholiken im Land stets mit 1,082 Mio. unter den damals 10,4 Mio. Tschechen angegeben, so die Bischöfe. Eine von der Bischofskonferenz 2020 publizierte und „von der fachlichen Öffentlichkeit akzeptierte“ Statistik habe hingegen ergeben, dass die Anzahl der katholisch Getauften 4,591 Millionen und damit 43 Prozent der Bevölkerung betrage.
Jene, die katholisch getauft sind, sich aber bei der Volkszählung nicht als katholisch deklarieren, brächten viele Einwände vor, so die Bischöfe der drei historischen Landesteile. Einer davon laute, dass die Kirche „verdorben und diskreditiert“ sei und es daher nicht verdiene, sich zu ihr zu bekennen. Tatsächlich müsse „die menschliche Seite der Kirche nicht für jedermann attraktiv sein“, doch höre sie nicht auf, „eine Gemeinschaft mehr oder weniger sündhafter Leute rund um Christus zu sein“, betonten die Bischöfe. Sie bedürfe einer steten Erneuerung, doch durch eine Distanzierung von ihr werde ihr nicht geholfen.
„Bekennen wir uns also zu ihr und bemühen wir uns mit dem Streben nach der eigenen Heiligkeit um ihren besseren Kredit“, so der Aufruf der Kirchenvertreter.
(kap – sk)
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