Verletzte werden in Meron ins Krankenhaus transportiert Verletzte werden in Meron ins Krankenhaus transportiert 

Israel: Tote und Verletzte nach Massenpanik

Bei einer Feier zum jüdischen Fest Lag ba-Omer in Meron im Norden Israels sind bei einer Massenpanik laut Medienberichten mindestens 44 Menschen getötet und mehr als 100 zum Teil schwer verletzt worden.

Zu dem Fest hatten sich nach Angaben der „Jerusalem Post“ von diesem Freitag zehntausende ultraorthodoxe Juden am Grab des Rabbis Schimon bar Jochai zu nächtlichen Gebeten, Gesängen und Tänzen versammelt. Augenzeugenberichten zufolge soll es zu starkem Gedränge und großer Enge gekommen sein, auf einer Treppe habe es Stürze gegeben, Menschen seien erdrückt worden und erstickt, so die Zeitung.

Die Verletzten wurden nach Angaben der Rettungskräfte vor Ort in umliegende Krankenhäuser gebracht. Die Polizei sperrte das Gebiet ab und räumte das Gelände. Israels Präsident Reuven Rivlin schrieb bei Twitter, er verfolge die Berichte aus Meron und bete für die Genesung der Verletzten. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sprach von einer „schweren Katastrophe“.

Eine der größten Menschenansammlungen seit Ausbruch der Pandemie

Das Fest Lag ba-Omer erinnert unter anderem an den jüdischen Aufstand gegen die römischen Besatzer unter Rebellenführer Bar Kochba. Er war im Jahre 132 ausgebrochen und drei Jahre später niedergeschlagen worden. Rabbi Schimon bar Jochai, der an dem Aufstand beteiligt war, liegt auf dem Meron-Berg begraben. Das Freudenfest wird in der Zeit zwischen Pessach und dem Wochenfest Schawuot gefeiert und durchbricht die vom Gedenken an Katastrophen für das jüdische Volk geprägten „Omer-Tage“, in denen gläubige Juden keine freudigen Ereignisse feiern.

Die Feierlichkeiten waren trotz Bedenken der Gesundheitsbehörden abgehalten worden; sie galten als eine der größten Menschenansammlungen seit dem Ausbruch der Pandemie. Die Polizei erwartete bis Freitagabend hunderttausende Menschen an der Stätte.

Der Verband katholischer Bischöfe im Heiligen Land drückte am Freitag seine Bestürzung über die Tragödie von Galiläa aus. In einem Beileidsschreiben an Staatspräsident Reuven Rivlin verspricht der Verband Gebet für die Opfer und ihre Familien. 

(kna/vatican news – sk)
 

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30. April 2021, 08:45