Nigeria: Erneut Priester ermordet
Wie die Agentur Aciafrica unter Berufung auf den Kanzler der Diözese vermeldete, habe der junge Priester gerade die Messe zelebriert und sich gemeinsam mit anderen auf die Chrisammesse in der Kathedrale vorbereitet. Aufgrund von Lärm draußen verließ er die Kirche, um nach dem Rechten zu sehen. Sein Leichnam sei anschließend mit einem Genickschuss aufgefunden worden, gemeinsam mit sechs weiteren Opfern. Die Polizei habe die Verfolgung der Angreifer aufgenommen, hieß es weiter.
Entführungen sind an der Tagesordnung
Die Tötung des Geistlichen folgte nur wenige Tage nach der Freilassung eines anderen katholischen Priesters aus der Diözese Warri. Harrison Egwuenu war am 15. März von Bewaffneten entführt worden, während er zum Kolleg des heiligen Georg in Obinomba zurückkehrte. Immer wieder werden Geistliche in Nigeria zur Zielscheibe von Verbrechern, Entführungen zur Erpressung von Lösegeld sind keine Seltenheit, immer wieder gehen diese auch tragisch aus. Die katholische Bischofskonferenz des Landes hatte bereits vor einigen Jahren erklärt, für entführte Priester und Ordensleute kein Lösegeld zu bezahlen, um Entführer zu entmutigen.
Unsicherheit und Gewalt
Hintergrund für die andauernde Unsicherheit im Land sind marodierende Banden, Raubzüge und Angriffe von Fulani-Hirten und die Terroristen von Boko Haram, die oftmals ungestört agieren. Die Bischöfe haben gemeinsam mit anderen christlichen Kirchenvertretern mehrfach auf diese Situation hingewiesen und die nigerianischen Autoritäten zum Handeln aufgerufen.
In den vergangenen Tagen war eine Fulani-Bewegung auch nicht davor zurückgeschreckt, den Gouverneur des Benue-Staates in dessen Residenz zu attackieren. Die Christliche Vereinigung von Nigeria (CAN) kritisierte in diesem Kontext erneut die Unfähigkeit der Autoritäten, für Frieden und Sicherheit zu sorgen. Das Leben und die Besitztümer der Bürger zu schützen müsse die oberste Priorität sein, so die Kirchenvertreter in ihrem Appell. Ähnlich sehen dies auch die katholischen Bischöfe: Sie warnten davor, dass Nigeria aufgrund der schweren Versäumnisse der staatlichen Behörden riskiere, „in Stücke zu fallen“.
(aciafrica/vatican news - cs)
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