Spanien: „Nichts wird mehr so sein wie früher“
Omella sprach zum Auftakt der Vollversammlung der Bischofskonferenz, deren Vorsitzender er ist. „Viele bilden sich ein, dass alles wieder wie früher wird, wenn die Pandemie erstmal vorbei ist“, so der Kardinal. „Dabei ist eines sicher – dass es nicht mehr so sein wird wie früher!“ Die soziale Ungleichheit in Spanien nehme immer mehr zu; gleichzeitig falle die Politik vor allem durch Parteienstreit und Populismus auf.
Umso wichtiger sei es, dass die Kirche in der Gesellschaft für Reformen eintrete und die Arbeit der Caritas noch verstärke. Zwar sei die Kirche „kein Unternehmen, keine Partei und keine Lobby“, doch dürfe sie sich nicht, „wie einige das gerne hätten, aus dem sozialen, kulturellen und politischen Dialog heraushalten“.
Sorge über Jugendarbeitslosigkeit
Wörtlich sagte Omella: „Keiner kann von uns verlangen, dass wir die Religion in den Privatbereich des Einzelnen verlagern, ohne das soziale und nationale Leben zu beeinflussen, ohne uns um die Gesundheit der Institutionen der Gesellschaft zu kümmern, ohne unsere Meinung über Dinge zu sagen, die die Bürger etwas angehen“. Katholiken müssten „global und lokal eine Führungsrolle für die soziale Kohäsion in der Welt und in der Gesellschaft“ übernehmen.
Mit deutlichen Worten verurteilte der Kardinal das jüngst beschlossene Gesetz zur aktiven Sterbehilfe und Euthanasie. Es stehe „in starkem Gegensatz zur sozialen Sensibilität für ältere und kranke Menschen“. Besorgt zeigte er sich über die Jugendarbeitslosigkeit, die in Spanien wegen der Pandemie nahe an die 40 Prozent-Grenze rührt.
(vatican news – sk)
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