„Unterwegs mit Ignatius“: Ein Buch zum Ignatius-Gedenkjahr
Alessandro Di Bussolo und Anne Preckel - Vatikanstadt
„En camino con Ignacio“, wie das Buch im spanischen Original heißt, ist das Ergebnis eines 24-stündigen Gespräches der beiden Autoren über die Mission des Jesuitenordens, aktuelle Herausforderungen der katholischen Kirche, die Pandemiezeit, aber auch die Berufung und den persönlichen Werdegang des Venezolaners Arturo Sosa SJ und sein Verhältnis zum ersten Jesuitenpapst der Geschichte, Papst Franziskus.
Sein Dialog mit dem spanischen Journalisten Dario Menor sei „eine abenteuerliche Reise“ gewesen, um zahlreiche Fragen zu beantworten, sagte der Generalobere Sosa bei der Buchvorstellung an der Generalkurie der Gesellschaft Jesu in Rom: Wie kann die Spiritualität des Ignatius im Heute wirken? Wie kann Kirche, wie Religion auf die „dringenden Bedürfnisse der Menschheit“ antworten? Das bei G.C.Loyola erschienene Buch soll neben dem spanischen Original in den Sprachen Englisch, Französisch, Italienisch, Holländisch, Portugiesisch, Arabisch, Polnisch, Vietnamesisch und Tamil verfügbar sein. Eine deutsche Ausgabe ist vorerst nicht geplant.
Eine Einführung in das Ignatius-Jahr
Das Buch „Unterwegs mit Ignatius“, das der Ordensobere Sosa am 3. Mai bereits Papst Franziskus im Vatikan übergab, dient als Einführung in das Ignatiusjahr, das am 20. Mai 2021 in Pamplona eröffnet wird – 500 Jahre nach der Bekehrung des Ignatius von Loyola (1491-1556). Nach einer Schlacht vor der baskischen Stadt hatte der schwer verwundete Ignatius sich 1521 für ein geistliches Leben entschieden. Das Gedenkjahr endet am 31. Juli 2022, dem Todestag des Ordensgründers.
Die Geschichte des heiligen Ignatius sei „paradigmatisch“ auch für sein eigenes Leben gewesen, so Pater Sosa: „Zunächst war Ignatius entschlossen, bei Hofe erfolgreich zu sein und hatte einen vorgefertigten Plan für sich. Die im Kampf erlittene Verletzung veränderte alles, gab ihm Zeit zum Nachdenken und zeigte ihm, dass Gott andere Träume für ihn hatte. Ähnliche Veränderungsprozesse sind in meinem Leben auf unterschiedliche Weise und zu unterschiedlichen Zeiten geschehen, während ich gelernt habe, darauf zu hören, wie Gott zu mir spricht.“
Corona-Krise entfacht Sehnsucht nach Freiheit
Für den Jesuiten Sosa lässt gerade die aktuelle Krisenzeit viele Menschen an Grenzen stoßen: „In dieser Corona-Zeit geschieht es im Leben so vieler Menschen um uns herum, die mit den Grenzen ihrer Lebenspläne konfrontiert werden. Bekehrung bedeutet, sich auf den Weg zu machen, um ein vollwertigerer Mensch zu werden.“ Die Pandemie habe die Sehnsucht nach Freiheit neu entfacht. Doch wahre Freiheit könne „nur durch einen Prozess der Befreiung“ erreicht werden, gab Sosa zu bedenken. Der heilige Ignatius sei „mit seinem zerschmetterten Bein“ zum Pilger geworden und habe Freiheit „in der persönlichen Begegnung mit Christus entdeckt“.
Auch das Thema des Ignatius-Jahres sei in dieser Perspektive gewählt worden, so der Ordensoberer Sosa: „Alles neu sehen in Christus“. Das Motto-Jahr werde für den in 127 Ländern vertretenen Jesuitenorden eine Zeit der Reflexion und Erneuerung sein, so Sosa am Dienstag in Rom.
Zum Ignatius-Jahr startet am 23. Mai 2021 eine online organisierte Gebetsinitiative. Am 12. März 2022, dem 400. Jahrestag der Heiligsprechung des Ordensgründers, feiert die Gesellschaft Jesu eine Messe in der Kirche „Il Gesu“ in Rom. Ein genaueres Programm wird ab 20. Mai auf dem Internetportal www.ignatius500.global (https://ignatius500.global) freigeschaltet. Für den deutschsprachigen Raum ist eine mehrsprachige Dokumentation über „Ignatius als Gottsucher“ geplant.
(vatican news – pr)
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