Indonesien: Polizei vereitelt Anschlag auf Kirchen in Papua
Die Verhaftungen wurden am 28. Mai von der örtlichen Polizei und der Anti-Terror-Einheit Densus 88 in mehreren Bezirken im Süden Papuas durchgeführt, sagte der Polizeichef von Merauke, Untung Sangaji, am Wochenende gegenüber Journalisten. „Sie beabsichtigten, Selbstmordattentate in mehreren Kirchen in Merauke, Jagebob, Kurik, Semangga und Tanah Miring zu begehen“, sagte Sangaji. Er fügte an, dass es nicht klar sei, wann sie die Bombenanschläge hätten verüben wollen, aber die Behörden hätten Angriffe verhindert, die zu vielen Opfern hätten führen können. Der Polizeichef sagte jedoch nicht, wie viele Kirchen genau von den mutmaßlichen Verschwörern ins Visier genommen worden waren.
Der Polizeichef von Papua, Mathius Fakhiri, erläuterte, dass die Verdächtigen mit der dem sogenannten „Islamischen Staat“ nahestehenden Terrorgruppe „Jamaah Ansarut Daulah“ in Verbindung stünden und bestätigte damit eine Einschätzung von Experten von Densus 88 aus dem letzten Jahr, dass sich islamische Terroristen in der Region aufhielten.
Situation noch verschlimmern
Einige der Festgenommenen könnten Verbindungen zu dem Selbstmordattentat in der Kathedrale von Makassar in Südsulawesi am 28. März gehabt haben, sagte Fakhiri. Der Herz-Jesu-Pater Hendrikus Kariwop, Generalvikar der Erzdiözese Merauke, bestätigte die Verhaftungen, konnte aber keine weiteren Details nennen, außer dass „mehrere Kirchen in Merauke unter den Zielen waren“.
Stanislaus Riyanta, ein Geheimdienstanalytiker der Universität von Indonesien, sagte, die Terroristen könnten darauf aus gewesen sein, die anhaltenden Unruhen in Papua auszunutzen. „Islamische Terroristen, die Spannungen schüren, könnten die ohnehin schon gefährliche Situation noch verschlimmern“, sagte er.
(ucan – mg)
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