Nigeria: Bischof verhandelt mit Entführern
„Es ist eine der schmerzhaftesten Erfahrungen, mit Kriminellen und Mördern zu verhandeln, die in einer zivilisierten Umgebung eigentlich für immer weggesperrt sein sollten, von deren Gnade wir aber jetzt abhängig sind“, sagte Kukah laut „Kirche in Not“.
Die Entführer hätten zunächst umgerechnet knapp 200.000 Euro Lösegeld verlangt; später hätten sie ihre Forderungen auf etwa 100.000 Euro reduziert, berichtete der Bischof. Die Verhandlungen dauerten noch an. Die Kidnapper nutzten einheimische Kollaborateure oft als Informanten. Sie wählten nur „weiche Ziele“ aus, also wehrlose Personen oder leicht zugängliche Orte, so Kukah: „Ihre einzige Motivation ist das Geld.“
Hintergrund
Am Freitag vor Pfingsten war Joseph Keke zusammen mit seinem Amtsnachfolger Pfarrer Alphonsus Bello in der Pfarrei St. Vinzenz Ferrer in Malunfashi im nordnigerianischen Bundesstaat Katsina gefangengenommen worden. Bello wurde am nächsten Morgen in der Nähe getötet aufgefunden. Wie internationale Medien berichten, wurde der Priester nur 30 Jahre alt. „Pfarrer Bellos Tod ist Teil der sinn- und endlosen Verluste, die unsere Nation verschlingen“, sagte Bischof Kukah. Die Regierung sei in das zunehmende Chaos verstrickt und habe kein Interesse, ein „egalitäres und geeintes Land“ zu schaffen, so der Bischof.
(pm – sst)
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