Nigeria: Konferenz soll sich mit der Unregierbarkeit befassen
„Wir müssen vereint sein im Kampf für unser gemeinsames Schicksal als ein Volk. Der Bundesregierung muss klar gesagt werden, dass, wenn sie weiterhin die konstruktive Kritik und die Empfehlungen der Nigerianer aus allen Bereichen ignoriert, das Land zusammenbrechen und unregierbar bleiben wird“, warnen die Bischöfe von Nigeria in einer am Freitag veröffentlichten Erklärung. Unterzeichnet wurde das Schreiben von Erzbischof Augustine Obiora Akubeze von Benin-Stadt und Vorsitzender der Katholischen Bischofskonferenz von Nigeria (CBCN).
Die Bischöfe wiesen darauf hin, dass Polizeistationen niedergebrannt wurden. Dann werden die weiteren Probleme aufgelistet: „Unsere tapferen Militärs werden getötet, Kasernen werden angegriffen, Lager für Binnenflüchtlinge werden angegriffen, Ackerland wird überrannt, die Jugendarbeitslosigkeit ist so hoch wie nie zuvor, der private Sektor kämpft darum, ein günstiges Umfeld für wirtschaftliches Wachstum zu schaffen, während Ernennungen für öffentliche Ämter nicht unsere Vielfalt widerspiegeln; die Beschwerden sind fast endlos: Welche Zeichen, die dem Zusammenbruch einer Nation vorausgehen, könnten stärker sein als diese?“, fragen sie.
Entführung von Studenten
Zu den zunehmenden Verbrechen im Land gehöre die Entführung von Studenten, zuletzt am 5. Mai, als eine Gruppe von Studenten der Abia Uturu State University im Südosten des Landes von bewaffneten Männern entführt wurde, während sie in einem Bus auf der Straße zwischen Okigwe und Uturu unterwegs waren. In diesem Zusammenhang schreiben die Bischöfe: „Die Nigerianer sind es leid, dass Banditen Jugendliche in die Universität verschleppen und einige von ihnen hinrichten, während andere für Lösegeld festgehalten werden.“ Die Unsicherheit führe täglich zum Verlust von Leben und Eigentum in allen Teilen des Landes. Diese Fakten seien unbestreitbar.
Um den Zusammenbruch der Nation aufzuhalten, fordern die Bischöfe Präsident Muhammadu Buhari auf, eine nationale Konferenz einzuberufen, auf der „alle Interessengruppen an einer offenen Diskussion über den Weg nach vorn teilnehmen, um die viel diskutierte Umstrukturierung und die Übertragung der Macht bis hinunter auf die lokale Regierungsebene umzusetzen.“
Bereits im Februar warnte die nigerianische Bischofskonferenz, dass die nigerianische Föderation „in Gefahr ist, auseinanderzufallen“, wegen der Unfähigkeit der staatlichen Kräfte, die Sicherheit aller zu gewährleisten, der daraus resultierenden Verbreitung von Selbstverteidigungsgruppen und ethnischen und autonomistischen Bestrebungen in verschiedenen Regionen des Landes.
(fides – mg)
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