Proteste in Lima im Vorfeld der Wahlen Proteste in Lima im Vorfeld der Wahlen 

Peru: Attentat unmittelbar vor den Wahlen

Zwei Wochen vor der Stichwahl um das Präsidentenamt in Peru wird das südamerikanische Land von einem verheerenden Terroranschlag erschüttert. Die Bischöfe verurteilten die Tat.

Wie lokale Medien berichteten, wurden in der Provinz Satipo mindestens 14 Menschen von der linksgerichteten Terrororganisation „Leuchtender Pfad“ getötet. Unter den Todesopfern sollen sich laut der Tageszeitung „El Comercio auch Minderjährige befinden. Drei Menschen überlebten den Überfall schwer verletzt. Die Gegend gilt als Drogenanbaugebiet.

Die Peruanische Bischofskonferenz verurteilte den Überfall in einer ersten Stellungnahme. Die Tat erinnere an die Barbarei und den Terror, die das Land zwischen 1980 und 2000 mit über 70.000 Toten und einer großen Zahl von Verschwundenen erlebt habe, sagte Erzbischof Miguel Cabrejos Vidarte aus Trujillo. Er ist Vorsitzender des peruanischen Episkopats und des Lateinamerikanischen Bischofsrates CELAM.

Massive Gewalt

Auf mindestens 70.000 beziffert eine nationale Wahrheits- und Versöhnungskommission die Zahl der Menschen, die durch Gewalt in Peru zwischen 1980 und 2000 ums Leben kamen. Die Mehrzahl der Opfer gehe auf das Konto der linken Bewegungen „Sendero Luminoso“ (Leuchtender Pfad) und „Tupac Amaru“; für eine große Zahl Verschwundener und Getöteter trügen zudem Armee und Polizei Verantwortung.

Im Juni steht in Peru die Stichwahl um das Präsidentenamt an. Umfragen sehen den linkspopulistischen Kandidaten Pedro Castillo leicht vorne, dem Verbindungen zum „Leuchtenden Pfad“ vorgeworfen werden. Castillo forderte, die Urheber des Attentats mit der ganzen Härte des Gesetzes zu bestrafen. Mitbewerberin ist Keiko Fujimori, Tochter des wegen schweren Menschenrechtsverletzungen inhaftierten Ex-Präsidenten Alberto Fujimori.

(kap – pr)
 

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25. Mai 2021, 11:01