Polens Bischöfe überarbeiten Vorgaben für Medienauftritte
Das sagte der Sprecher der Bischofskonferenz Pater Leszek Gesiak der polnischen Nachrichtenagentur KAI am Dienstag. Das bisherige Regelwerk der Bischofskonferenz verpflichtet Priester und Ordensleute bei Auftritten in Radio und Fernsehen zur „Treue zur Lehre des Evangeliums". Zudem müssten Geistliche dabei auch die Meinung der Bischofskonferenz respektieren. Polens Bischöfe hatten die Grundsätze für Medienauftritte im März 2005 veröffentlicht.
Seither hat sich nach Gesiaks Worten die Medienwelt stark verändert. Online-Medien und Soziale Netzwerke hätten heute einen enormen Einfluss auf die Gesellschaft, besonders auf junge Menschen. Die Medien seien ein äußerst wichtiges Instrument der Evangelisierung. Die Bischöfe erhielten von Zeit zu Zeit Hinweise auf Aussagen von Geistlichen, die Zweifel daran aufkommen ließen, dass sie der Lehre der Kirche entsprächen, so der Sprecher der Bischofskonferenz. Die Aktualisierung gelte nicht nur für Presse, Radio und Fernsehen, sondern auch für die Sozialen Medien.
Unter anderem im Kurznachrichtendienst Twitter gingen zuletzt manche katholische Geistliche mit der Bischofskonferenz hart ins Gericht, etwa wegen deren Verhalten im Zusammenhang mit dem Thema sexueller Kindesmissbrauch in der Kirche. Wegen umstrittener Aussagen in der Öffentlichkeit wurden gegen einzelne Geistliche Sanktionen verhängt.
Die polnische Provinz der Marianer-Kongregation etwa untersagte dem früheren Chefredakteur der Wochenzeitung „Tygodnik Powszechny" und Generaloberen des Ordens, Pater Adam Boniecki (86), sämtliche Äußerungen in den Medien. Boniecki habe sich im Widerspruch zur kirchlichen Morallehre zu Suizid und sexuellen Minderheiten geäußert und damit unter Gläubigen „völlige Verwirrung und Empörung" ausgelöst, hieß es.
(kap – gs)
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