Befeuert auch der Nahostkonflikt antisemitische Ressentiments in den USA? Dieses Bild zeigt jedenfalls eine friedliche Meinungskundgebung für Palästina in New York Befeuert auch der Nahostkonflikt antisemitische Ressentiments in den USA? Dieses Bild zeigt jedenfalls eine friedliche Meinungskundgebung für Palästina in New York  

USA: Bischöfe warnen vor Zunahme antisemitischer Gewalt

Mit Blick auf die „Zunahme antisemitischer Vorfälle im ganzen Land“ haben die US-Bischöfe Hasstaten verurteilt und zu einer Kultur der Begegnung aufgerufen.

„Wir können nicht schweigen, wenn wir sehen, wie unsere Brüder und Schwestern leiden, weil sie jüdisch sind, und wir werden nicht müde werden, jede Form von Hass zu verurteilen, insbesondere solche, die in Verachtung des Glaubens entstehen“, heißt es in einer Erklärung zweier Vertreter der US-amerikanischen Bischofskonferenz. „Unsere Gebete sind bei denen, die geschädigt worden sind. Mögen sich alle Menschen guten Willens vereinen, um eine Kultur zu fördern, die alle Formen des Hasses, insbesondere den Antisemitismus, ablehnt.“

Zunahme von antisemitisch motivierten Angriffen

In den USA kam es in der letzten Zeit zu einem Anstieg antisemitischer Übergriffe. Die Menschenrechtsorganisation „Anti-Defamation League“ (ADL) sprach von einem „historischen Hoch“. Allein in New York habe es im Jahr 2020 336 Vorfälle gegeben: Hakenkreuz-Schmierereien, Anti-Israel-Parolen an Häuserwänden, Zerstörungen an Synagogen. Auch im Netz habe Antisemitismus zugenommen. Beobachter gehen davon aus, dass der Anstieg neben schwindendem Wissen über den Holocaust mit der Corona-Krise zu tun hat, in der Antisemiten Juden als Sündenböcke beschuldigten.

Die US-Bischöfe bezeichnen den Trend als „zutiefst beunruhigend“. In ihrer Erklärung erinnern sie an den Appell des Papstes, eine „Kultur der Begegnung aufzubauen, indem wir Brücken bauen, die Unterschiede und Spaltungen überwinden“ (vgl. Fratelli Tutti, 215-217). Gewalt müsse dabei bedingungslos verurteilt und Dialog aufgenommen werden.
Unterzeichnet ist das Schreiben von Erzbischof José H. Gomez von Los Angeles, dem Vorsitzenden der US-Konferenz der katholischen Bischöfe (USCCB), sowie Bischof David P. Talley von Memphis, der Vorsitzende des USCCB-Ausschusses für ökumenische und interreligiöse Angelegenheiten ist.

(usccb/vatican news – pr)
 

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27. Mai 2021, 09:41