Kirche in Myanmar: Schluss mit Angriffen auf Gotteshäuser
In seinem Appell, der nach den militärischen Angriffen auf drei katholische Kirchen innerhalb von zwei Wochen kommt, erinnerte der Priester daran, dass der absichtliche Angriff auf Gotteshäuser, Krankenhäuser und Schulen nach den Haager Konventionen ein Kriegsverbrechen ist.
In den Bundesstaaten Kachin, Kayah (in dem die Diözese Loikaw liegt), Karen und Chin haben sich die Kämpfe zwischen der Armee, bewaffneten ethnischen Gruppen und lokalen Widerstandsgruppen nochmals verschärft. Mindestens 857 Menschen starben mittlerweile bei Protesten gegen den Militärputsch, die seit dem 1. Februar anhalten und durch die Armee brutal niedergeschlagen werden. Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen wurden mehr als 175.000 Menschen durch die Kämpfe in den besonders betroffenen Bundesstaaten vertrieben. Es handelt sich um Gebiete mit einer großen christlichen Bevölkerung.
Zuflucht in der Kirche
In dieser dramatischen Situation fanden zahlreiche Binnenvertriebene in Kircheneinrichtungen Zuflucht und humanitäre Hilfe. Auch der Apostolische Administrator erinnert daran, wie die Gotteshäuser während der Kämpfe in Kayah und im benachbarten Shan ihre Türen für die fliehende Zivilbevölkerung öffneten; vor allem ältere Menschen, Kinder, Frauen, Kranke und Behinderte fanden unabhängig von ihrer Religion oder ethnischen Zugehörigkeit Unterschlupf. Der Priester lud die Gläubigen seiner Diözese dazu ein, täglich um 19 Uhr den Rosenkranz zu beten, um für Frieden und Gerechtigkeit in dem vom Konflikt zerrissenen Land zu bitten.
Schon der dritte Angriff innerhalb weniger Tage
Der Appell des Apostolischen Administrators von Loikaw kommt nur wenige Stunden nach dem jüngsten Angriff auf die Kirche Unserer Lieben Frau, der Königin des Friedens, in Doungankhar, Demoso; in der Nacht des 23. Mai waren bereits vier Menschen bei einem Angriff auf die Herz-Jesu-Kirche im Dorf Kantharyar, in der Nähe von Loikaw, ums Leben gekommen, acht weitere wurden verwundet; auch die Kirche des Heiligen Josef in der Stadt Demoso wurde in der Nacht des 26. Mai angegriffen. Lokalen Quellen zufolge waren diese Artillerieangriffe beabsichtigt, da große Kirchenkomplexe leichte Ziele und weithin sichtbar sind.
Am 23. Mai, nach der Attacke auf die Herz-Jesu-Kirche, hatte Kardinal Charles Maung Bo, der Erzbischof von Yangon, die Angriffe verurteilt. Der Kardinal forderte bei dieser Gelegenheit bereits ein Ende der Übergriffe auf Kultstätten, die durch internationale Protokolle geschützt sind.
(ucanews/vatican news - cs)
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