Syrien: Aleppo steht vor Hungerkatastrophe
In dieser absoluten Notsituation hat der Verband gemeinsam mit den Franziskanern in Aleppo das Projekt einer Suppenküche gestartet. Damit sollen in einem ersten Schritt tausend besonders bedürftige Menschen einmal täglich mit einer warmen Mahlzeit versorgt werden.
Viele Tausend weitere würden freilich ebenso Hilfe benötigen, so ICO-Obmann Slawomir Dadas in der Erklärung. Die einfache Bevölkerung zahle die Zeche für den nach wie vor ungelösten Syrien-Konflikt. Der Krieg habe das Land weitgehend zerstört, und die internationalen Wirtschaftssanktionen hätten schließlich den Alltag für die Menschen zum reinen Überlebenskampf gemacht.
Dadas ließ seinem Ärger freien Lauf: „Weder die Europäische Union noch die Weltgemeinschaft haben scheinbar ein Interesse daran, den Konflikt zu lösen, weil sie möglicherweise einige ihrer Wirtschaftspartner wie Russland, Saudi-Arabien oder Israel verärgern würden. Wie viele Menschen müssen noch verhungern, damit die Damen und Herren der Weltpolitik, die sich so oft als Hüter der Demokratie und der Gerechtigkeit bezeichnen, aufwachen und mehr tun, als nur Absichtserklärungen zu produzieren?“
Die Weltgemeinschaft dürfe Aleppo nicht einfach „beim Verhungern zuschauen“. Die ICO lädt alle Menschen guten Willens dazu ein, „nicht auf die zu warten, die sich ihre Bäuche bei Banketten in Brüssel, Straßburg, Moskau oder Washington vollschlagen, sondern jetzt etwas zu tun, um ein klares und konkretes Zeichen gegen die Hungerkatastrophe in Syrien zu setzen“.
Hilferuf der UNO-Landwirtschaftsorganisation FAO
Wie dramatisch die Situation ist, hat dieser Tage auch ein Hilferuf der UNO-Landwirtschaftsorganisation FAO verdeutlicht. Syriens Hungerkrise drohe sich wegen einer monatelangen Dürre weiter zu verschlimmern, hieß es darin. Nach Angaben des Welternährungsprogramms WFP haben mehr als zwölf Millionen Syrer schon jetzt nicht genug zu essen.
Rund 70.000 Euro hat die ICO bisher an Spenden für das Hilfsprojekt sammeln können. Weitere Spenden werden aber dringend benötigt, um die Versorgung der Menschen längerfristig zu sichern. Für eine warme Mahlzeit werden zwei Euro benötigt, mit 60 Euro kann eine Familie eine Woche versorgt werden, mit 240 Euro einen Monat. Die „Initiative Christlicher Orient“ unterstützt seit mehr als 30 Jahren die Christen im Orient.
(kap – sk)
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