Migranten aus Venezuela im Februar auf der Straße nach Iquique Migranten aus Venezuela im Februar auf der Straße nach Iquique 

Chile: Empörung über Behandlung von Migranten

Die Bischöfe im Norden Chiles protestieren gegen die Behandlung, die Migranten aus Venezuela zuteil wird.

„Als Bischöfe des Norte Grande verlangen wir von den Behörden die Einhaltung der rechtsstaatlichen Regeln“, so eine Erklärung aus der Kirchenprovinz Antofagasta vom Wochenende. Dass aus Venezuela und anderen Ländern stammende Migranten „festgehalten, deportiert und behelligt“ würden, sähen sie „mit großer Bitterkeit“.

Besonders alarmiert sind die Bischöfe über eine Erklärung der Behörden, dass für 2021 insgesamt 15 Abschiebe-Flüge geplant seien, von denen der erste bereits Ende April in Iquique gestartet sein soll. „Dieses Verfahren weist wichtige rechtsstaatliche Mängel auf“, so die Kirchenleute.

 

„Diese Menschen haben ihr Herkunftsland praktisch unter Zwang verlassen“

Die Abschiebe-Flüge verstießen nicht nur gegen ein neues Ausländergesetz, das „illegalen“ Migranten das Recht einräume, das Land „freiwillig wieder zu verlassen“. Sie seien auch deshalb fragwürdig, weil die chilenischen Grenzen wegen der Corona-Pandemie eigentlich geschlossen seien.

Die Bischöfe machen auch darauf aufmerksam, dass vor allem Migranten aus Venezuela unter den Maßnahmen der chilenischen Behörden litten. „Diese Menschen haben ihr Herkunftsland praktisch unter Zwang verlassen und verdienen eigentlich einen besonderen Schutz durch internationale Organisationen und durch unser Land.“ Venezuela wird seit Jahren von einer schweren politischen, wirtschaftlichen und sozialen Krise heimgesucht.

(fides – sk)
 

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

07. Juni 2021, 13:22