Ägypten: Bischof verurteilt weibliche Genitalverstümmelung
Der uralte Brauch der Genitalverstümmelung stehe in keinem Zusammenhang mit der Heiligen Schrift und christlichen Lehre, bekräftigte der Kirchenvertreter laut Fides in einem Redebeitrag im Kontext der zum Thema laufenden Debatte in Ägypten. Die Beseitigung von Organen und Gliedmaßen des menschlichen Körpers sei nicht mit theologischen, moralischen oder spirituellen Argumenten zu rechtfertigen. Sowohl die männlichen als auch die weiblichen Genitalorgane spielten eine fundamentale Rolle im affektiven und sexuellen Leben von Männern und Frauen und entsprächen dem Entwurf der Schöpfung, so der koptisch-orthodoxe Bischof.
Auch unter Christen in Oberägypten verbreitet
In Ägypten läuft derzeit eine öffentliche und mediale Debatte zum Thema. Hintergrund ist eine von Präsident Abdel Fattah al Sisi Ende April verabschiedete Änderung des ägyptischen Strafgesetzbuches, mit der Strafen für diejenigen verschärft werden, die Genitalverstümmelung fördern und umsetzen. Die Verschärfung zielt vor allem auf Ärzte und medizinisches Personal, die die Eingriffe vornehmen oder daran beteiligt sind.
Bischof Damian sprach sich für eine „massiven Medienkampagne“ aus, um vor allem die Landbevölkerung in ihrer wachsenden Ablehnung „dieser schädlichen Praxis“ zu unterstützen. Die Genitalverstümmelung ist in vielen Ländern Afrikas noch verbreitet – auch unter koptischen Christen in verschiedenen Gebieten Oberägyptens.
(fides – pr)
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