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Eswatini: Bischof ruft zu Gebet gegen Gewalt auf

Bischof José Luis Ponce de Leon von Manzini im Königreich Eswatini, ehemals Swasiland, hat die Bevölkerung zum Gebet eingeladen, um den „Kreislauf der Gewalt“ im Land zu durchbrechen. Derweil gehen Straßenproteste weiter, die einen Wechsel in der Demokratie fordern.

Auslöser der Kundgebungen war der Tod eines Studenten durch Polizeiangehörige im Mai. Inzwischen haben sich die Proteste auf das ganze Land ausgebreitet. König Mswati III., der das Reich seit 35 Jahren mit eiserner Faust regiert, verhängte eine Ausgangssperre und verfügte dem Einsatz der Armee gegen die Demonstranten. Mindestens 20 Menschen wurden getötet.

Papst Franziskus drängte beim Angelus zum Frieden in Eswatini. Die politisch Verantwortlichen und auch jene, die auf eine gute Zukunft für das Land hoffen, müssten sich gemeinsam anstrengen, um zu Dialog, Versöhnung und einer friedlichen Beilegung des Konflikts zu kommen, sagte der Papst.

Der Bischof von Manzini bat die Gläubigen, an einer Rosenkranz-Gebetswoche teilzunehmen und jeden Abend bis zum 11. Juli „die Fürsprache Marias, der Königin des Friedens“ zu erbitten. Die Priester der Diözese lud er ein, Messen „für Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden zusammen mit dem eucharistischen Gebet der Versöhnung" zu feiern.

Bitterarmes Land

Eswatini hat etwas mehr als eine Million Einwohner und ist als Monarchie organisiert. Mit einem jährlichen Pro-Kopf-Einkommen von dreitausend Dollar und einer Lebenserwartung von 49 Jahren zählt das Land zu den ärmsten Afrikas. Darüber hinaus ist es das Land mit der höchsten Inzidenz von HIV-Infektionen in der Welt.

In den vergangenen Jahren wuchs die Unzufriedenheit in der Bevölkerung, vor allem unter jungen Menschen, die politische Freiheit, Arbeit und vor allem einen demokratisch gewählten Premierminister fordern. Auch die weit verbreitete Korruption verärgert viele. Nicht selten wird der König für seinen verschwenderischen Lebensstil kritisiert, während die Bevölkerung in Armut lebt.

Auf diese Probleme weist auch in einer Notiz der Kommission für Gerechtigkeit und Frieden (JPC) der Diözese hin, wonach die Proteste das Ergebnis der Unfähigkeit der politischen Führung sind, einen ernsthaften und offenen Dialog mit den Bürgern zu führen, deren Stimmen nie gehört wurden.

(vatican news – gs)

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06. Juli 2021, 15:15