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Jemen: Kinder leiden unter dramatischem Bildungsmangel

Der Jemen-Konflikt enthält immer mehr Schulkindern in dem Kriegsland überlebenswichtige Bildung vor. Die Folgen sind dramatisch, wie ein aktueller Unicef-Bericht aufzeigt.

Die mangelnde Bildung erhöht laut Unicef die Wahrscheinlichkeit von Kinderhochzeiten, Kinderarbeit, Armut und Missbrauch als Kindersoldaten. In den letzten sechs Jahren seien mehr als 3.600 Kinder im Jemen zwangsrekrutiert worden, legt der an diesem Montag veröffentlichte Unicef-Bericht „Education Disrupted: Auswirkungen des Konflikts auf die Bildung von Kindern im Jemen“ dar.

Zahl der Kinder ohne Schule seit 2015 verdoppelt

Mehr als zwei Millionen Mädchen und Jungen im schulpflichtigen Alter gingen im Jemen derzeit nicht in die Schule – doppelt so viele Kinder wie 2015, als der Konflikt begann. Die Zahl der Betroffenen könne durch den Ausfall von Lehrern auf sechs Millionen ansteigen, warnt das Kinderhilfswerk. Zwei Drittel der Lehrkräfte des Landes - insgesamt über 170.000 Lehrer und Lehrerinnen – hätten wegen des Konflikts und der geopolitischen Auseinandersetzungen seit mehr als vier Jahren kein regelmäßiges Gehalt mehr erhalten.

Corona zusätzliche Belastung

Die Covid-19-Pandemie stelle eine zusätzliche Bedrohung des Lernens dar – insgesamt werde der Missstand „verheerende und langanhaltende Folgen für das Lernen sowie das geistige und körperliche Wohlbefinden der Kinder und Jugendlichen im Jemen haben“, so Unicef.

Das Kinderhilfswerk fordert vor diesem Hintergrund die Konfliktparteien in dem Kriegsland dazu auf, das Recht der Kinder auf Bildung zu wahren und zusammen an einem dauerhaften und inklusiven Frieden zu arbeiten. Dazu gehöre ein Stopp der Angriffe auf Schulen und eine Einkommensgarantie für Lehrer. Zudem sei es notwendig, dass internationale Geber Bildungsprogramme mit langfristigen Mitteln unterstützten.

(pm – pr)
 

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05. Juli 2021, 10:39