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Sierra Leone: Gerechte Steuern auf Bodenschätze erheben

Die katholische Kirche in Sierra Leone fordert über ihren karitativen Instutitionen Rechenschaft über die Art und Weise, wie das westafrikanische Land Steuern auf seine riesigen Bodenschätze erhebt und ausgibt.

Der Direktor von Caritas Sierra Leone, Pater Peter Konteh, stellt fest, dass die mangelnde Transparenz im Bergbausektor des Landes der Bestechung Tür und Tor öffne und es multinationalen Bergbauunternehmen ermöglich, sich der Zahlung von Steuern zu entziehen.

„Der Mangel an Transparenz bei der Verwaltung der Bergbauindustrie in Sierra Leone macht Korruption zu einer wenig riskanten und deshalb attraktiveren Option für Regierungsbeamte und Investoren“, sagte Pater Konteh, der auch Direktor der Caritas Freetown ist. Er sprach bei einer Veranstaltung, die von „ Women on Mining and Extractive Sierra Leone ausgerichtet wurde.

Die Teilnehmer der Veranstaltung am Dienstag unterhielten sich über einen Bericht von Oxfam Australia mit dem Titel „Buried Treasure - The Wealth Mining Companies Hide Around the World“.

In seinen Überlegungen zum Titel des Gesprächs sagte Pater Konteh: „Der Begriff vergrabener Schatz bedeutet einfach Steuervermeidung als globales Problem, gegen das kein Land immun ist. Die Schließung von Steuerschlupflöchern, die es multinationalen Unternehmen ermöglichen, ihren gerechten Anteil an Steuern nicht zu zahlen, hat reale, greifbare Auswirkungen auf das Leben der Menschen.“

Oxfam-Bericht

Der Priester aus Sierra Leone bezog sich auf einen Oxfam-Bericht, aus dem hervorgeht, dass Ende 2013 weltweit 8.000 Milliarden US-Dollar an Finanzvermögen im Steuergeheimnis versteckt waren, was bedeutet, dass den Regierungen auf der ganzen Welt jährlich 190 Milliarden US-Dollar an Steuereinnahmen entgehen.

Davon wurden dem afrikanischen Kontinent jährlich 15 Milliarden US-Dollar an Steuereinnahmen entzogen, so der Bericht.

Aus dem Bericht geht ferner hervor, dass die geschätzten Steuerausfälle in Sierra Leone von 2009 bis 2016 in Höhe von 40 Millionen US-Dollar ausreichen, um die Gesundheitsversorgung von über 67.000 Frauen und Kindern in Sierra Leone ein Jahr lang im Rahmen der Initiative für kostenlose Gesundheitsversorgung zu finanzieren.

„Wenn die Öffentlichkeit gut über das Steuersystem informiert ist, einschließlich der Höhe der Einnahmen und der Gesetze, die ihre Verwendung regeln, wenn die Medien und die organisierten Mitglieder der Zivilgesellschaft dazu beitragen können, die weit verbreiteten Bedenken der Öffentlichkeit in organisierte und konkrete Forderungen an die Regierung zu verwandeln, dann werden wir besser in der Lage sein, unseren gottgegebenen Schatz zu bergen, den die Bergbauunternehmen normalerweise vor uns Bürger von Sierra Leone verbergen“, so der Priester.

(aci stampa – mg)

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30. Juli 2021, 14:13