Sri Lanka: Bischöfe stellen der Regierung ein Ultimatum
Es geht – wieder einmal – um die Attentate auf drei Kirchen und drei Hotels in Sri Lanka. Dabei starben am Ostersonntag 2019 etwa 280 Menschen, ungefähr 500 wurden teilweise schwer verletzt.
Die Bischöfe werfen der Regierung seit den Tagen der Anschläge vor, nicht viel für eine Aufklärung der Anschläge zu unternehmen; vor allem die Frage nach den Hintermännern ist aus Kirchensicht ungeklärt, und ein Untersuchungsbericht wurde bis heute nicht veröffentlicht.
Zieht die Kirche vor den Internationalen Strafgerichtshof?
Wenn die Regierung nicht reagiert, wollen sich die Bischöfe offenbar an den Internationalen Strafgerichtshof wenden. Das hat der Erzbischof von Colombo, Kardinal Malcolm Ranjith, im letzten Februar angedeutet. „Das Volk hat ein Recht darauf, zu erfahren, wer vor zwei Jahren den Befehl zu den Anschlägen gegeben hat“, schreiben die Bischöfe nun. „Es wäre die Pflicht der Regierung, das dem Volk mitzuteilen.“
Die Bischöfe haben den Eindruck, dass die Regierung „die Sache unter den Teppich kehren will“. Strafverfahren gegen 42 Verdächtige stehen offenbar kurz vor der Einstellung. „Aber sind unter diesen Verdächtigen auch die Haupttäter?“, fragt der Brief. Und er beklagt „den lethargischen Rhythmus, in dem der Staatsapparat arbeitet, um die wirklichen Schuldigen zu finden“.
26 Monate seien seit den Anschlägen schon vergangen – und fünf Monate, seit ein Untersuchungsausschuss seinen Bericht an die Regierung übergeben hat. Die Untätigkeit der Behörden sei „rätselhaft“ und koste den Steuerzahler „Millionen von Rupien“.
Die Anschläge vom 21. April 2019 wurden von mindestens neun Selbstmordattentätern verübt. Sie gehörten zu der örtlichen islamischen Terrorgruppe „National Thowheed Jamath“.
(vatican news – sk)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.