Tschechien/Georgien: Wie sich Osteuropäer untereinander unterstützen
Nestan Chkhvimiani lebt in Ratscha, im nordöstlichen Westgeorgien, in der Rioni-Schlucht. Dort führt sie einen Holzladen, in dem sie aus dem reichlich vorhandenen Material aus den Wäldern Spielsachen und Alltagsgegenstände herstellt:
„Schon in meiner Kindheit habe ich angefangen mit Holz zu arbeiten. Ich habe seither ständig neue Dinge aus Holz hergestellt. Und so kam ich irgendwann auf die Idee, mein Hobby zum Beruf zu machen.“
Da die Covid19-Pandemie die Wirtschaft Georgiens sehr stark in Mitleidenschaft gezogen hat, bekommt Nestan nun seit einiger Zeit von Caritas Tschechien finanzielle Unterstützung. Schon vorher war es für sie aber gar nicht so einfach. Die Arbeit mit Holz gelte nämlich oft noch - nicht nur in Georgien - als „Männerdomäne“. Dennoch gab sie nie auf:
„Ich habe beschlossen, bei meiner Arbeit ökologisch sauber zu produzieren. Nachhaltigkeit ist für mich sehr wichtig und mir ein großes Anliegen.“
Doch die Corona-Pandemie hat ihr einen Strich durch die Rechnung gemacht, berichtet Nestan Chkhvimiani. Sie brauchte Hilfe.
Kleine Unternehmen unterstützen
„Ich habe dann davon gehört, dass Caritas Tschechien angefangen hatte, kleine Unternehmen zu unterstützen und zwar genau in meiner Region. Ich habe dann ein Projekt vorgestellt und um finanzielle Unterstützung gebeten. Nach mehreren Kontrollen und Überprüfungen meines Projekts, wurden mir dann Maschinen gewährt, die mir jetzt helfen, meine Holzwaren besser herzustellen. Ich habe auch Ausrüstung bekommen, die mir ermöglicht, meine tägliche Arbeit leichter zu gestalten.“
Sie sei froh, dass Caritas Tschechien ihr diese Möglichkeiten gegeben habe. Sie habe nicht einfach Geld bekommen, sondern „Mittel zur Selbsthilfe“. Das war ihr wichtig, um die eigene Würde zu bewahren:
„Mein Traum ist wahr geworden. Jetzt kann ich das machen, was ich schon immer als Kind machen wollte: Menschen mit meinen Holzprodukten eine Freude bereiten.“
Caritas Tschechien ist in Georgien seit 2015 aktiv und hat bisher mehr als 26 Projekte unterstützt. Die tschechische Caritas in Georgien bietet laut eigener Aussauge Entwicklungshilfe für besonders gefährdete Gruppen, wie Kinder mit schweren Behinderungen und mit Autismus-Problemen. Laut Homepage ist die Caritas auch „um eine bessere Gesundheit der georgischen Bevölkerung“ bemüht und setzt sich für eine „verbesserte“ Landwirtschaft ein. So soll etwa „die kommunale und ländliche Entwicklung in den Bergregionen“ unterstützt werden. Alle Tätigkeiten zielten auf „eine größere soziale Inklusion und eine stärkere Zivilgesellschaft in Georgien“, heißt es auf der Homepage von Caritas Tschechien in Georgien.
(caritas czech republic in georgia – mg)
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