Suche

Mieczysław Mokrzycki von Lemberg (erster von rechts) ist Vorsitzender der katholischen Bischofskonferenz des Landes Mieczysław Mokrzycki von Lemberg (erster von rechts) ist Vorsitzender der katholischen Bischofskonferenz des Landes 

Ukraine: Unierter Großerzbischof gratuliert Lateinern

Zum 30. Jahrestag der Wiederherstellung der lateinisch-katholischen Hierarchie in dem osteuropäischen Land hat das Oberhaupt der mit Rom unierten griechisch-katholischen Kirche der Ukraine, Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, den Bischöfen des lateinischen Ritus gratuliert.

Dankbarkeit für die „brüderliche“ Hilfe der lateinischen Katholiken unter dem Sowjetregime und freudige volle Gemeinschaft zwischen den beiden Kirchen, die ein gemeinsames Zeugnis des Evangeliums im Dienst der Katholiken beider Riten ermöglicht: Dies seien „in Kürze die Gefühle“, die das Oberhaupt der ukrainisch griechisch-katholischen Kirche zum Jahrestag spüre. Schewtschuk hat aus diesem Anlass eine Botschaft an den römisch-katholischen Erzbischof von Lemberg, Mieczysław Mokrzycki, gesandt. Dieser ist Vorsitzender der Bischofskonferenz der römisch-katholischen Kirche in der Ukraine.

Am 21. Juli 1991 hatte Johannes Paul II. die kirchlichen Strukturen der lateinischen Kirche in der Ukraine wieder einführen lassen. „Heute erinnern wir uns mit Dankbarkeit an Ihre brüderliche Unterstützung, als unsere Kirche in den Katakomben lebte, denn es waren vor allem Ihre Kathedralen, die Tausenden von Gläubigen unserer Kirche geistige Gastfreundschaft boten“, schreibt der griechisch-katholische Großerzbischof in seinem Glückwunschschreiben und bezog sich dabei auf die brutale Verfolgung der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche durch das stalinistische Regime nach ihrem erzwungenen Anschluss an das orthodoxe Patriarchat von Moskau im Jahr 1946. Auf diese Annexion folgte die Massendeportation von Priestern, die sich weigerten, orthodox zu werden, die Tötung mehrerer Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien sowie die Übertragung von Eigentum an den sowjetischen Staat oder die orthodoxe Kirche.

Entscheidender Beitrag von Papst Johannes Paul II.

 

Die Botschaft des Großerzbischofs von Kyiv-Halyč unterstreicht auch den entscheidenden Beitrag von Papst Johannes Paul II. zum Ende des Sowjetregimes und damit zur Wiedergeburt der Kirche in der Ukraine und erinnert an seinen Pastoralbesuch in diesem Land im Jahr 2001, als er in Lemberg den Archimandriten Clemens Šeptyckyj zusammen mit 25 anderen ukrainisch griechisch-katholischen Märtyrern selig sprach.

Schewtschuk drückte dann seine Freude über die „volle Gemeinschaft“ zwischen den beiden Kirchen aus, die „die Einheit der katholischen Kirche heute zeigt“. Die Wiederherstellung der kirchlichen Strukturen der lateinischen Kirche, so die Botschaft abschließend, „ist nicht nur ein Zeichen der Barmherzigkeit Gottes, sondern auch eine Anerkennung des Glaubens, den wir dank der Treue unserer großen Vorgänger erhalten haben“.

Die Katholiken in der Ukraine machen heute etwa 10 Prozent der Bevölkerung aus, von denen nur 10 bis 15 Prozent dem lateinischen Ritus angehören, während die klare Mehrheit griechisch-katholisch ist. Die lateinische Kirche hat derzeit eine Erzdiözese, Lemberg (Lviv), sowie sechs sogenannte Suffragan-Diözesen.

(vatican news)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

23. Juli 2021, 11:41