Haiti: Bitte um Hilfe
„Helft uns, aus dieser furchtbaren Lage herauszukommen“, sagte der Bischof von Cayes, Kardinal Chibly Langlois, bei einer Online-Konferenz von Caritas Internationalis. Das Beben vom 14. August hat 2.246 Menschen das Leben gekostet, mehr als 12.000 wurden verletzt, über 300 Menschen gelten weiterhin als vermisst. Cayes wurde besonders stark getroffen.
Der Leiter der Caritas Haiti, Pater Jean-Hervé François, spricht von 3.470 beschädigten Häusern. 3.815 seien völlig zerstört worden. Das Beben habe 171 Schulen zerstört und 150 kirchliche Gebäude, darunter das Bischofshaus von Cayes.
Kirche steht beim Helfen in erster Reihe
Weil staatliche Strukturen oder große NGOs im Süden von Haiti Mangelware sind, steht die Kirche bei der Hilfe für Opfer des Erdbebens „in der ersten Reihe“, so Kardinal Langlois. Bewaffnete Banden behinderten allerdings die Hilfe. Zugleich, so der Kardinal, „steht die Kirche auch bei den Opfern in der ersten Reihe“.
Schon vor dem Beben sei die Lage im Süden Haitis sehr schlecht gewesen, erklärte der Caritas-Direktor. 100.000 Familien hätten keine Wohnung und lebten mehr schlecht als recht unter freiem Himmel, auf Plätzen oder in einer Straße. Die Zahl der Vergewaltigungen und der sexuellen Gewalt gegen Frauen nehme zu.
Hunger droht
Zur Zeit gebe es keinerlei Möglichkeit, Wohnungen wieder aufzubauen. Die Wasserversorgung liege weiter darnieder, seit dem Beben habe man sie nicht reparieren können. Auch viele Krankenstationen arbeiteten nicht mehr oder stünden vor dem Kollaps.
Hinzu kommen absehbare Engpässe bei der Versorgung mit Lebensmitteln. Für über zwei Millionen Menschen sei die Ernährungslage bis zur ersten Hälfte des nächsten Jahres nicht gesichert. Für weitere 320.000 Menschen in Haiti gelte schon jetzt Ernährungs-Notstand, so Pater François.
(vatican news – sk)
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