Philippinen: Bischöfe rufen zum Widerstand gegen Regime auf
Die Kirchenführer bezogen sich auf die seit 2016 währende Herrschaft von Präsident Rodrigo Duterte, ohne diesen jedoch beim Namen zu nennen. Die letzten fünf Jahre seien von zügellosen Morden an mutmaßlichen Drogenkriminellen, Journalisten, politischen Gegnern, Anwälten und sogar Priestern geprägt gewesen, klagten die Kirchenführer der Erzbistümer im Norden der philippinischen Hauptinsel Luzon. „Es ist, als würde man im Tal des Todes leben - das Töten von Drogenkonsumenten und Gegnern, hilfloser Tod in der Pandemie, Tod durch Regieren ohne Vision, Tod durch schamlose Korruption, die alle Rekorde zu brechen scheint", schreiben sie. "Wann werden die Morde aufhören? Die Armen bezahlen für die Korruption der Mächtigen. Die Nation versinkt in Schulden.“
Weiter hieß es in dem Hirtenbrief, der am kommenden Sonntag in den Kirchen der drei Erzbistümer verlesen wird: „Kugeln töten. Viren töten. Regierung ohne Plan tötet. Korruption tötet. Trolle töten mit 'Fake News'. Hunger tötet.“ Scharf gingen die Erzbischöfe zudem mit der Korruption im Gesundheitsministerium ins Gericht. Die „Unfähigkeit“ der Regierung im Umgang mit der Pandemie töte die Volkswirtschaft, warnten die Erzbischöfe und forderten eine Untersuchung des Korruptionsverdachts im Gesundheitsministerium. Der Rechnungshof hatte im August "Unregelmäßigkeiten“ bei der Verwendung des Etats von umgerechnet 1,3 Milliarden Euro für den Kampf gegen Corona festgestellt.
Im Mai 2022 findet auf den Philippinen die Präsidenten- und Parlamentswahl statt. Weil die Verfassung Präsidenten eine zweite Amtszeit verwehrt, hat Duterte seine Kandidatur für das Amt des Vizepräsidenten angekündigt. Auf den Philippinen wird auch der Vizepräsident direkt gewählt.
(kna/ucan – mg)
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