Schottisches Parlament in Edinburgh Schottisches Parlament in Edinburgh 

Schottland: Katholische Politiker gegen neue Abtreibungsregel

„Die schottische Regierung tritt die Demokratie mit Füßen“, so lautet der Titel der harschen Kritik von Anthony Horan, dem Leiter des schottischen katholischen Parlamentsbüros, an der Möglichkeit, medikamentöse Schwangerschaftsabbrüche zu Hause durchzuführen.

Im Jahr 2020 änderte das Vereinigte Königreich, einschließlich Schottland, vorübergehend seine Vorschriften über den Zugang zu medikamentösen Schwangerschaftsabbrüchen. Aufgrund der Covid-19-Pandemie wurde festgelegt, dass Frauen ihre Abtreibungsmedikamente zu Hause einnehmen können, ohne ins Krankenhaus gehen zu müssen. Damit sollte das Risiko einer Infektion mit dem Coronavirus vermieden werden. Ein freiwilliger medizinischer Schwangerschaftsabbruch war bis zur zehnten Schwangerschaftswoche zu Hause möglich, nachdem ein Arzt telefonisch konsultiert und die erforderlichen Medikamente per Post nach Hause geschickt worden waren.

Volksbefragung

Im Juni leitete das nationale Ministerium für Gesundheit und Soziales eine Konsultation zu der Frage ein, ob diese Art von Diensten nicht nur vorübergehend, sondern dauerhaft eingerichtet werden sollte. Die Ergebnisse der Umfrage wurden im August veröffentlicht, aber, so Horan, die schottische Regierung habe „absichtlich versucht, sie herunterzuspielen“. Die Daten ergaben, dass „nur 17 Prozent der Befragten eine permanente Zulassung der Abtreibung zu Hause befürworteten“, während „61 Prozent ihre Abschaffung forderten und 74 Prozent sie für schlecht für die Sicherheit der Frauen hielten“.

Horan weist darauf hin, dass „mehr als 600 Mediziner einen offenen Brief an die schottische, walisische und britische Regierung unterzeichnet haben, in dem sie ein Ende dieser Praxis fordern, da viele Abtreibungen über die Zehn-Wochen-Grenze hinaus stattfinden und Frauen möglicherweise gegen ihren Willen zu Abtreibungen gezwungen werden“.

Darüber hinaus seien „selbst durchgeführte Abtreibungen oft mit Schmerzen und Blutungen verbunden“. Doch trotz alledem, schreibt der Direktor des schottischen katholischen Parlamentsbüros, „hat die Regierung törichterweise versucht, die Ansichten derjenigen, die solche Bedenken geäußert haben, herunterzuspielen, indem sie ihre Antworten als ,von Pro-Life- oder Glaubensgruppen organisiert' bezeichnete und damit deren Bedeutung effektiv abwertete". Abtreibungsbefürworter seien nicht in dieser Form behandelt worden. 

(vatican news – mg)

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02. September 2021, 12:07