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Laurent Gbagbo Laurent Gbagbo 

Elfenbeinküste: Politik ist kein Krieg

Die Gründung der „Partei der Afrikanischen Völker - Côte d'Ivoire“ (Ppa-ci) durch den ehemaligen Präsidenten von Côte d'Ivoire, Laurent Gbagbo, könne als „emeisterhafte Lektion in Politik“ und als „Aussaat auf fruchtbaren Boden für eine Erneuerung und eine bessere Zukunft“ betrachtet werden. So beurteilt Pater Donald Zagore, ivorischer Theologe der Gesellschaft für afrikanische Missionen (SMA), die jüngste Gründung der Partei.

„Es ist vielleicht die Art von Demokratie, von der das afrikanische Volk träumt. Eine Politik mit Eleganz, aber mit ebenso vielen Herausforderungen“, zitiert der Fides-Dienst aus einem Statement von Pater Zagore. Es sei noch viel Arbeit nötig - mit der Gründung der Partei werde aber die Botschaft vermittelt, dass Politik kein Krieg sei, formuliert der gebürtige Ivorianer. Es sei als ein politischer Impuls zu verstehen, der voll und ganz mit den demokratischen Prinzipien übereinstimme.

Sauerteig für einen politischen Neuanfang

Diese Prinzipien besagen, dass es in der Politik möglich sein müsse, sich zu treffen, ohne unbedingt einer Meinung zu sein. Es gehe darum, zu diskutieren, ohne zu beleidigen, sich zu widersetzen, ohne im Gefängnis zu landen, erläutert der Theologe. Diese Ideale hochzuhalten, ohne Blutvergießen zu verursachen, sei „Politik ohne Gewalt“ - und genau eine solche brauche jetzt sein Land. Der Missionar fügt an: „Diese Art von Demokratie ist der Sauerteig für einen politischen Neuanfang nicht nur für Elfenbeinküste, sondern für ganz Afrika. Es wird mit Sicherheit eine andere Geschichte der ivorischen Politik geschrieben, die sich von derjenigen, die wir seit Jahren kennen, stark unterscheidet.“

Ein neues Kapitel

Mit der Gründung der Ppa-ci schlägt Gbagbo ein neues Kapitel gegenüber der Front Populaire Ivoirien (Fpi) auf, der früheren politischen Formation, die er 1982 gegründet hatte und die durch die Krise von 2010-2011 mit 3.000 Toten in zwei Fraktionen gespalten wurde. Die Fpi sah auf der einen Seite die Gruppe von Pascal Affi n'Guessan, Vorsitzender der sogenannten „legalen“ Fpi aufgrund der Anerkennung seiner Position als Parteivorsitzender durch die Justizbehörden im Jahr 2015, und auf der anderen Seite die Fpi-Gruppe „GoR“ (Abkürzung für „Gbagbo oder nichts“) des ehemaligen Präsidenten.

Gbagbo wurde im April 2011 verhaftet und nach den Gewalttaten im Zusammenhang mit den Präsidentschaftswahlen 2010 wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit an den Internationalen Strafgerichtshof überstellt. Im März letzten Jahres wurde er schließlich freigesprochen und kehrte am 17. Juni 2021 nach Côte d'Ivoire zurück.

(fides - mg)

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20. Oktober 2021, 12:48