Der britische Premierminister Boris Johnson mit Keir Starmer, dem Vorsitzenden der „Labour-Party", bei der Ankunft am Ort des Mordes Der britische Premierminister Boris Johnson mit Keir Starmer, dem Vorsitzenden der „Labour-Party", bei der Ankunft am Ort des Mordes 

Großbritannien: Kirchen nach Mord an Abgeordnetem schockiert

Nach der Tötung des konservativen Abgeordneten David Amess haben sich britische Kirchenführer in ersten Reaktionen schockiert gezeigt und ihr Beileid ausgesprochen.

Er sei „schockiert und traurig" über den Mord an dem Parlamentarier, teilte der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz des Landes, Kardinal Vincent Nichols, über Twitter mit. Er bete für die Seele des Verstorbenen, seine Familie und Mitarbeiter, so der Erzbischof von Westminster.

Ähnlich äußerte sich der Primas der anglikanischen Kirche, Justin Welby, über den Kurznachrichtendienst. Amess sei ein „treuer Katholik gewesen, dessen tiefer Glaube seinen Sinn für Gerechtigkeit maßgeblich befeuert hat", so der Erzbischof von Canterbury. „Die Tötung eines Parlamentariers, während dieser sich um seine Wählerschaft kümmerte, ist ein tiefer Schlag für dieses Land, seine Bewohner und für alle, die sich eine friedliche und gedeihende Demokratie wünschen."

David Amess
David Amess

Der anglikanische Bischof von Chelmsford, Guli Francis Dehqani, zu dessen Diözese Leigh-on-Sea, die Heimatgemeinde des Abgeordneten und Ort des Verbrechens, gehört, sprach von „katastrophalen Neuigkeiten". Der Verstorbene sei den Menschen in der Region über viele Jahre „ein treuer Diener" gewesen. „Die Ehrungen, die wir bereits gesehen haben, zeugen von der hohen Wertschätzung, die er bei vielen Menschen genoss."

Mord wohl Terrorakt

Amess war in Folge einer Messerattacke am Freitag verstorben, wie britische Medien berichten. Ein Mann habe ihn während einer Bürgersprechstunde in einer Methodisten-Kirche in seiner Heimatgemeinde Leigh-on-Sea angegriffen und mehrmals auf das Mitglied der konservativen Torys eingestochen. Amess erlag kurz darauf seinen Verletzungen. Die Polizei habe laut eigenen Angaben bereits einen 25-jährigen Tatverdächtigen verhaftet. Jüngsten Medienberichten zufolge geht die britische Polizei davon aus, dass es sich um einen Terrorakt mit islamistischen Hintergrund gehandelt haben dürfte.

Der 69-Jährige Amess gehörte dem Parlament seit 1983 an. Unter anderem war er auch Vorsitzender der Parlamentariergruppe für den Kontakt zum Heiligen Stuhl. Im Unterhaus trat er besonders als Brexit-Befürworter, Abtreibungsgegner und Tierschützer hervor.

(kna –gh)

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16. Oktober 2021, 11:14