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Steht in der Kritik: Nigerias Präsident Muhammadu Buhari (links) Steht in der Kritik: Nigerias Präsident Muhammadu Buhari (links) 

Nigeria: Kirche kritisiert Schweigen des Präsidenten

Die internationale katholische Stiftung „Kirche in Not“ (ACN) hat die anhaltenden Angriffe bewaffneter Fulani-Hirten auf unschuldige Christen in Nigeria auf die Nachlässigkeit des nigerianischen Staatsoberhauptes zurückgeführt. Das Hilfswerk forderte Präsident Muhammadu Buhari auf, der Gewalt Einhalt zu gebieten.

Laut Mark Riedemann, dem Direktor für Religionsfreiheit und öffentliche Angelegenheiten von ACN, wächst der Verdacht, dass der nigerianische Präsident nicht handeln wolle, um die bewaffneten Hirten davon abzuhalten, christliche Bauern zu terrorisieren, weil er selbst Fulani sei.

„Die Tatsache, dass der nigerianische Präsident Muhammadu Buhari ein Fulani ist, hat den Verdacht aufkommen lassen, dass er es versäumt hat, die systematischen Angriffe der Fulani-Milizen auf die überwiegend christlichen Bauerngemeinden zu verurteilen und strafrechtlich zu verfolgen“, sagte Riedemann auf einer ACN-Konferenz am 29. September.

Der ACN-Vertreter schloss sich der Meinung der katholischen Friedensstiftung „Denis Hurley Peace Institute“ (DHPI) an, die auf dementsprechende Quellen verweist. Darin werde festgehalten, dass Präsident Buhari mit einer Fulani-Gruppe in Verbindung stehe, die Christen in mehreren nigerianischen Bundesstaaten terrorisiere.

Aktivitäten der Fulani-Hirten

Das DHPI habe die Aktivitäten der Fulani-Hirten in den zentralen und südlichen Teilen Nigerias untersucht und habe vor einem „aufziehenden Sturm“ in den Regionen gewarnt, da die Welt ihre Aufmerksamkeit auf die Aktivitäten von Boko Haram im Norden richte.

In einem früheren Bericht erklärte DHPI-Direktor Johan Viljoen gegenüber der Nachrichtenagentur ACI Africa, dass die Fulani unter dem Dach einer Organisation namens Miyeti Allah operieren, die ursprünglich gegründet wurde, um die Interessen der Fulani zu fördern, und dass Präsident Buhari der Schirmherr von Miyeti Allah sei.

Die Friedensorganisation der Katholischen Bischofskonferenz des Südlichen Afrika (SACBC) habe die zunehmende Unterdrückung der Zivilbevölkerung in den Bundesstaaten Ogun, Cross River, Benue, Ebonyi, Imo und Anambra durch militante Kämpfer, die die Organisation mit der Führungsspitze des Landes in Verbindung bringt, beobachtet und dokumentiert. Auch die DHPI habe die Entwicklung der Gewalt in den von den Fulani-Hirten verwüsteten Bundesstaaten ausführlich dokumentiert. Der jüngste Bericht dokumentiere die erschütternden Aussagen von Opfern militanter Angriffe in Nigeria und die Verärgerung von Kirchenführern im Land über die Untätigkeit der Regierung, die Gewalt zu stoppen.

Bekämpfung der Gewalt

In einem Bericht, der auf der virtuellen Konferenz am 29. September vorgestellt wurde, sagte Sr. Nkiru Ezedinuchi, Mitglied der „Mägde vom Kinde Jesu“ in der katholischen Diözese Ekulobia, dass die Kirche bei der Bekämpfung der Gewalt gegen unschuldige Zivilisten nicht die Unterstützung der Regierung des Staates erhalte.

In Bezug auf die Katholische Bischofskonferenz von Nigeria (CBCN) sagte sie: „Die Bischofskonferenz hat einige Stellungnahmen an die Bundesregierung gerichtet, die besagen, dass das, was in unserem Land geschieht, zu viel wird. Genug ist genug! Es wurde nichts dagegen unternommen.“ „Unser Bruder, das Staatsoberhaupt, kümmert sich nicht um das, was passiert, und deshalb sterben so viele Menschen, es hat keinen Sinn“, sagte die katholische Ordensfrau, die 30 Kinder an einer Sekundarschule in Anambra unterrichtet und sich selbst als Menschenrechtsaktivistin bezeichnet, gegenüber DHPI.

„Ich bin im Herzen der Menschen und ich bin auch eine Menschenrechtsaktivistin, denn ich mag keine Ungerechtigkeit“, sagte sie und fügte hinzu: „Wir müssen aufstehen und um Gerechtigkeit kämpfen.“

Wie Sr. Nkiru betont, habe mit anderen zusammengearbeitet, um Mahlzeiten an Hunderte von Kindern zu verteilen, die sich in Büschen und auf den Straßen in der Nähe des Diözesangebäudes verstecken, weil sie keine Unterkunft in den Vertriebenenzentren finden konnten, die angeblich voll seien.

Staatliche und nichtstaatliche Akteure

ACN legte einen Bericht verschiedener staatlicher und nichtstaatlicher Akteure vor, in dem die Morde, die Vertreibung von Menschen und die Zerstörung von Eigentum in verschiedenen nigerianischen Bundesstaaten, die von Verfolgung betroffen seien, detailliert beschrieben würden. Aus dem Bericht gehe hervor, dass es allein im Bundesstaat Benue über eine Million Binnenvertriebene gebe.

Quellen in Nigeria besagen, dass bis heute mehr als 36.000 Menschen getötet wurden. Statistiken, die auf der ACN-Veranstaltung vorgelegt wurden, zeigten auch, dass Fulani-Milizen 160 Kirchen und 94 Schulen in verschiedenen Regionen im Südosten Nigerias niedergebrannt hätten. Des weiteren wurden 2018 vierunddreißig Gesundheitseinrichtungen, 24 Märkte, 69 Brücken und 7 Bohrlöcher zerstört.

(aciafrica – mg)

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06. Oktober 2021, 10:44