Suche

In Deutschland ist die soziale Verfolgung religiöser Gruppen  gemäß der Studie „hoch" In Deutschland ist die soziale Verfolgung religiöser Gruppen gemäß der Studie „hoch" 

Studie: Wo Christen heute verfolgt werden

Die Ergebnisse des 12. Berichts des „Pew Research Center“ über „Globale religiöse Beschränkungen", der sich mit religiöser Verfolgung beschäftigt, sind veröffentlicht worden. Während Angriffe terroristischer Art abnahmen, nahm die staatliche Verfolgung ein Rekordmaß an. Christen sind nach wie vor die am stärksten verfolgte religiöse Gruppe der Welt.

Experten des „Pew Research Center“ hatten zuvor 198 Länder und Gebiete untersucht, basierend auf Daten aus dem Jahr 2019, den letzten verfügbaren Daten vor der Covid-19-Pandemie. Für die Erstellung der Studie wurden zunächst Akte der gesellschaftlichen Feindseligkeit und die gesetzlichen Einschränkungen der Religionsausübung  erhoben und anschließend zum Vergleich gemäß zweier Indizes, aufgeteilt in gesellschaftliche und staatliche Verfolgung, jeweils auf einer Skala von eins bis zehn bewertet.

Gesellschaftliche Feindseligkeit in Deutschland „hoch“

Die Erhebungen ergaben, dass die Anzahl der Länder mit hoher sozialer Feindseligkeit in Verbindung mit Religion im Vergleich zu 2018 abnahm. Der in den letzten Tagen veröffentlichte Bericht stellt einen Rückgang von Terroranschlägen, religiös motivierten Morden und Gewalt durch Mobs und Gruppen fest, die sich gegen Menschen des Glaubens richten. Jene acht Länder mit einem sehr hohen Maß an sozialer Feindseligkeit sind Indien, Nigeria, Irak, Israel, Pakistan, Sri Lanka, Libyen und Syrien. Deutschland wird unter der Kategorie „hoch“ – der Wert hat sich hier seit 2007 fast verdreifacht - , Österreich und die Schweiz unter „moderat“ eingestuft.

Staatliche Restriktionen weltweit auf Rekordhoch

Die Anzahl der Länder mit starken staatlichen Einschränkungen der freien Religionsausübung nahm anders als die soziale Feindseligkeit auf einen Rekordwert zu. In 91 Prozent aller Länder schränkten Regierungen Religionen in irgendeiner Weise ein, 48 Prozent wandten gegen religiöse Gruppen Gewalt an. In der Gruppe, in denen staatliche Restriktionen als „sehr hoch“ bewertet werden, finden sich 23 von 198 Staaten wieder, von denen nur Russland und Eritrea mehrheitlich christlich geprägt sind und zu denen außerdem die Türkei und der Iran zählen. Deutschland, Österreich und die Schweiz landen allesamt in der Kategorie „moderat“.

Christen meist verfolgte religiöse Gruppe

Christen sind nach wie vor die am stärksten verfolgte religiöse Gruppe der Welt: In mindestens 153 Ländern oder Gebieten sind sie Opfer von Diskriminierung, Missbrauch oder gezielten Angriffen durch mit dem Staat oder anderen religiösen Gruppen verbundene Einrichtungen. Muslime sind dagegen in 147 Ländern Schikanen oder Angriffen ausgesetzt, Juden in 89 Ländern. Die Zahlen sind beunruhigend, vergleicht man sie mit jenen vom Jahr 2007, als die erste jährliche Pew-Studie veröffentlicht wurde. Damals gab es 107 Länder oder Gebiete in der Welt, in denen Christen Schikanen oder Angriffen ausgesetzt waren - in weniger als 15 Jahren sind in dieser Liste 46 Länder hinzugekommen. Was die staatliche Verfolgung angeht hat der Wert seit 2007 sogar um mehr als 60 Prozent zugenommen.

Naher Osten sowohl bei staatlicher als auch gesellschaftlicher Verfolgung vorne

Auf einer Skala von eins bis zehn liegt der weltweite Durchschnitt für staatliche Einschränkungen der Religionsausübung bei 2,9. Mit einem Wert von 6 liegt der Nahe Osten jedoch deutlich über den anderen Regionen. Die zweitrestriktivste Region ist der asiatisch-pazifische Raum mit einem Wert von 4,1.

Bei der Analyse der Gewalt im Zusammenhang mit gesellschaftlichen und ethnisch-konfessionellen Gruppen in der Region liegt der Durchschnittswert bei 1,7 weltweit. Auch hier hat der Nahe Osten mit 3,8 einen deutlich höheren Wert. Europa liegt mit 2,1 gar nicht weit dahinter und ebenfalls schlechter als der weltweite Durchschnitt.

(asianews – gh)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

12. Oktober 2021, 14:40