Ägypten: Zehn Jahre gegen interreligiöse Konflikte
Unter dem Motto „Zehn Jahre Liebe, Zusammenarbeit und Brüderlichkeit" zelebrierten Politiker, Journalisten, Bischöfe und weitere Religionsvertreter am Montag, dem 8. November, im Konferenzzentrum der Al-Azhar-Universität das Jubiläum.
Gründung in Zeit zunehmender religiöser Feindseligkeit
Das „Haus der Ägyptischen Familie“ wurde vor zehn Jahren gegründet, als das Wiederaufleben des Sektierertums die nationale Einheit Ägyptens zu gefährden drohte. Seither konnte es wesentlich zur Vorbeugung und Entschärfung von sektiererischen Gegensätzen beitragen. Geleitet wird das Verbindungsbüro abwechselnd vom Großimam der Al-Azhar-Universität und dem koptisch-orthodoxen Patriarchen.
Zu den Initiativen der interreligiösen Verbindungsstelle gehörten unter anderem Begegnungen zwischen Priestern und Imamen, die häufig gemeinsam Konferenzen und Debatten in Schulen abhielten, um bei den Schülern eine Kultur der Begegnung und des friedlichen Zusammenlebens zwischen den verschiedenen Völkern zu fördern.
Lob für Tawadros und Al-Tayyeb
Anlässlich des zehnten Jahrestages der Gründung lobte Anba Theodosius, koptisch-orthodoxer Bischof von Gizeh, den Weitblick, den Patriarch Tawadros und Großimam Ahmed al Tayyeb in den letzten Jahren bewiesen hätten, und bezeichnete sie als „weise Führer, die sich um die Interessen der Völker und aller ägyptischen Bürger kümmern, seien sie Muslime oder Christen".
Großimam Al-Tayyeb hatte im Februar 2019 gemeinsam mit Papst Franziskus ein wegweisendes christlich-muslimisches Dialog-Dokument unterzeichnet. Der Vertreter des sunnitischen Islams setzt sich seit Jahren engagiert für den interreligiösen Dialog ein.
(fides – gh)
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