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Sturmschäden auf den Philippinen: Jedes Jahr schlimmer Sturmschäden auf den Philippinen: Jedes Jahr schlimmer  

COP26: „Klimawandel nicht von allen gleich verschuldet“

Für Klimagerechtigkeit tritt das katholische Hilfswerk Fastenopfer beim laufenden Weltklimagipfel in Glasgow ein. Konkret fordert Fastenopfer Ausgleichszahlungen der größten Klimasünder für den globalen Süden, wo der Klimawandel schlimmste Folgen hat.

Marine Henriot und Anne Preckel – Glasgow / Vatikanstadt

Der Papst setzt sich seit Jahren dafür ein, die von Industrie und Wirtschaft verursachten Umwelt- und Klimaschäden unter dem Begriff der „ökologischen Schulden“ (Laudato si, 51) ins globale Bewusstsein zu heben und daraus konkrete Verpflichtungen abzuleiten. Mit Blick auf den Klimawandel spricht Franziskus in seiner Sozialenzyklika Laudato si von „diversifizierten Verantwortlichkeiten“ (52).

„Klimagerechtigkeit muss man aus dieser Perspektive sehen, dass der Klimawandel nicht von allen gleich verschuldet ist. Der Klimawandel ist verschuldet von den reichen Staaten, von den industrialisierten Staaten, und entsprechend müssen auch wir, die wir in diesen Ländern leben, Verantwortung übernehmen und dafür sorgen, dass der Klimawandel bekämpft werden kann und die Klimaerhitzung limitiert werden kann“, erläutert David Knecht vom katholischen Hilfswerk Fastenopfer am Rande des laufenden COP26-Weltklimagipfels.

Die Folgen des Klimawandels seien im globalen Süden massiv spürbar, so der Verantwortliche des „Internationalen Programms Energie und Klimagerechtigkeit“ bei Fastenopfer: „Die Menschen aus dem Süden, aus den weniger reichen Ländern, sind besonders betroffen vom Klimawandel, sie können sich am wenigsten gut schützen und am wenigsten gut anpassen an klimatische Veränderungen. Und entsprechend müssen wir ihnen eine Stimme geben – wenn zum Beispiel hier bei COP26 in Glasgow verhandelt wird, wie der Finanzrahmen zur Umsetzung von Klimamaßnahmen in den kommenden Jahren aussieht.“

Dem globalen Süden eine Stimme geben

Das ist umso notwendiger, als dass bei der COP26-Klimakonferenz die Stimme der ärmeren Länder des globalen Südens unterrepräsentiert ist. Fastenopfer ist sei Jahren auf den Philippinen aktiv; Knecht verdeutlicht an diesem Bespielland, dass es bei Klimagerechtigkeit um konkrete Maßnahmen geht:

„Auf den Philippinen sind die Menschen, zum Beispiel in Mindanao, jährlich stärker betroffen von den Taifunen und müssen sich überlegen, wie sie mit dieser Gefahr umgehen. Sie entwickeln zum Beispiel lokale Evakuationspläne, damit sich die Dorfbewohner schützen können, wenn so ein Wirbelsturm über sie hereinbricht. Damit aber diese Region, Mindanao und die Philippinen insgesamt, überhaupt die nötigen Mittel haben, um dem Klimawandel Herr zu werden oder sich anpassen zu können, ist es wichtig, dass wir Länder aus dem Norden, wir Länder mit stärkeren finanziellen Möglichkeiten diese Möglichkeiten auch nutzen: Geld zur Verfügung stellen, zusätzliches Geld, nicht nur das Geld, das sowieso schon zugesprochen wurde für Entwicklung! Das hier zu verhandeln bei COP26 ist wichtig und wird auch verhandelt. Wir von Fastenopfer setzen uns dafür ein, dass die Entwicklungsländer und die Menschen aus dem Süden eine Stimme haben in Glasgow.“

Hier zum Hören

Das Hilfswerk Fastenopfer

Das Hilfswerk Fastenopfer mit Sitz im Schweizerischen Luzern setzt sich unter dem Motto „Wandel wagen – globale Gerechtigkeit fördern“ weltweit für benachteiligte Menschen und eine soziale, kulturelle und wirtschaftliche Wende für mehr Nachhaltigkeit ein. Fastenopfer ist Teil der Klima-Allianz Schweiz und arbeitet mit Partnerorganisationen in 14 Ländern in Afrika, Asien, Lateinamerika und Europa zusammen.

(vatican news/pm – pr)

 

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02. November 2021, 10:43