Ghana: Bischöfe wollen Staatsreform
Jugendarbeitslosigkeit, Korruption, Armut, schlechte Infrastruktur, bewaffnete Raubüberfälle, Menschenhandel, Angriffe auf Journalisten: Angesichts des überbordenden Maßes an Problemen im Land brauche es „grundlegende Veränderungen in unserem Regierungssystem“, so die Katholische Bischofskonferenz Ghanas in einer Erklärung nach ihrer Vollversammlung vom 12. November.
Reform des Regierungssystems gefordert
Die ghanaische „Constitutional Review Commission“ habe nach einer Grundrechtsüberprüfung bereits entsprechende Vorschläge für Systemreformen unterbreitet. Diese müsse die Regierung nun aufgreifen, insbesondere die Schaffung eines nationalen Entwicklungsplans, forderten die Bischöfe. Auch müsse über mehr Föderalismus nachgedacht werden, „um die Regierungsführung und ihre Vorteile den Menschen näher zu bringen und die Beteiligung der Bürger am Regierungsprozess zu verbessern“, wie es wörtlich heißt.
Appell an Medien
Darüber hinaus äußern die Bischöfe ihre Sorge über den Stand der Medien im Land. „Die Geschwindigkeit, mit der unsere Medien mit verzerrten Berichten und Fake News überschwemmt werden, gibt Anlass zu großer Sorge, und die zuständigen Behörden müssen sich bemühen, diesen Trend zu ändern", so die Bischofskonferenz. Darüber hinaus appellieren die Bischöfe an die Journalisten, bei ihrer Berichterstattung hohe journalistische Werte und ethische Grundsätze zu beachten. „Die Informationen müssen überprüft und die Fakten professionell ermittelt werden, um die Objektivität der Veröffentlichungen zu gewährleisten", heißt es.
Grundsätzlich herrscht in Ghana eine vielfältige Medienlandschaft und Pressefreiheit, so „Reporter ohne Grenzen“. In der von der Organisation herausgegebenen Rangliste zur Pressefreiheit liegt Ghana auf Rang 30 und damit besser als Frankreich, England oder Italien. Manche Medien schränken sich jedoch selbst ein und üben politisch oder wirtschaftlich motivierte Selbstzensur.
(aciafrica – gh)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.