Griechenland: Athos kämpft nach wie vor mit Corona
Abt Bartholomaios verurteilte den Betrug und ging zugleich auch mit einigen Mönchen des Athos heftig ins Gericht, die sich nicht nur strikt gegen die Impfung aussprechen, sondern auch öffentlich dazu aufrufen, sich nicht impfen zu lassen. Der Abt sprach von „intoleranten Fanatikern“ und forderte die Staatsanwaltschaft auf, einzuschreiten.
Laut dem Abt sind erst 40 Prozent aller Mönche des Athos geimpft. Erst vor wenigen Tagen sind zwei Mönche an Corona verstorben.
„Vor allem Einsiedler erkrankt“
Der Zivilgouverneur des Athos, Athanasios Martinos, räumte gegenüber griechischen Medien die Betrugsversuche der Pilger ein, versuchte zugleich aber auch, die Lage auf dem Athos weniger dramatisch zu zeichnen als der Abt. Es gebe aktuell rund 30 bis 40 bestätigte Covid-Fälle, so Martinos. Fünf oder sechs Personen würden in Thessaloniki im Krankenhaus behandelt. Rund 75 Prozent der Mönche seien geimpft, die Erkrankungen würden sich vor allem auf Einsiedler oder kleinste Mönchsgemeinschaften beziehen, weniger auf die großen Klöster der Halbinsel.
Die Einsiedler würden besonders asketisch leben, hätten keinen raschen Zugang zu ärztlicher Versorgung und seien oft auch „keine Befürworter der Impfung“, drückte sich der Gouverneur diplomatisch aus. In den großen Klöstern sei die Lage hingegen sicher.
Am 20. November wird der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. einen mehrtägigen Griechenland-Besuch beginnen. Dabei war ursprünglich auch ein Besuch des Athos vorgesehen. Dieser Besuch wurde nun aber laut einer Pressemitteilung des Ökumenischen Patriarchats vom Wochenende abgesagt.
(kap – sk)
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