Philippinen: Erzbischof protestiert gegen Stimmenkauf
Schon jetzt verteilten Politiker Geld an potenzielle Wählergruppen, kritisierte Villegas. Wahlen auf den Philippinen seien zum Spielplatz der Reichen und Mächtigen geworden, während die Kompetenten und Klugen keine Chance hätten. An die Katholiken appellierte Villegas, sich nicht kaufen zu lassen. „Akzeptiert kein Geld, werdet ärgerlich und informiert die Behörden“, schrieb der ehemalige Vorsitzende der Bischofskonferenz.
Stimmenkauf ist auf den Philippinen gängige Praxis, die üblicherweise erst in den Tagen vor der Wahl stattfindet. Wähler erhalten nach Informationen von „Ucanews“ von den Kandidaten bis zu 7.000 Pesos, umgerechnet 124 Euro. „Es ist unglaublich, dass sie so früh damit anfangen“, erboste sich Erzbischof Villegas.
Wahlen im Mai 2022
Im Mai 2022 sind die Philippiner aufgerufen, einen neuen Präsidenten, einen neuen Vizepräsidenten, das Repräsentantenhaus, Teile des Senats und Tausende Provinz- und Kommunalvertreter zu wählen. Die Verfassung verbietet dem amtierenden Präsidenten Rodrigo Duterte eine zweite Amtszeit. Stattdessen kandidiert Duterte für einen Sitz im Senat, während seine Tochter Sara Duterte-Carpio als Vizepräsidentin an der Seite von Präsidentschaftskandidat Ferdinand „Bongbong“ Marcos ins Rennen geht.
Für die demokratische Opposition bewirbt sich die amtierende Vizepräsidentin Leni Robredo um die Präsidentschaft. Katholische Menschenrechtler und Kleriker warnen vor einer Rückkehr der Diktatur im Falle eines Sieges von Marcos. Der Sohn des langjährigen Diktators Ferdinand Marcos und Duterte-Carpio liegen laut aktuellen Umfragen mit großem Abstand vor den anderen Kandidaten wie Leni Robredo oder dem populären Boxer Manny Pacquiao.
(kap/ucan – mg)
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