Ukraine: Kirche bekommt Kathedrale zurück
Auch über die Durchführung dringender Renovierungsarbeiten wurde ein Abkommen getroffen. „Dank der Bemühungen vieler Gläubigen wird historische Gerechtigkeit wiederhergestellt und das christliche Heiligtum kann in den Schoß der Kirche zurückkehren“, heißt es auf dem kirchlichen Portal.
Die von 1899 bis 1909 im neugotischen Stil erbaute St.-Nikolaus-Kathedrale hat zwei 62 Meter hohe Spitzbogentürme und ist nach der Alexanderkirche das zweitälteste katholische Kirchengebäude in Kiew. Ihrer ursprünglichen Bestimmung diente sie anfangs nur kurz, wurde die Kirche doch in den 1930er-Jahren vom kommunistischen Regime geschlossen und diente dann als Lager, ehe sie während des Zweiten Weltkriegs stark beschädigt wurde.
Seit 1992 wieder Gottesdienste - parallel zum Konzertbetrieb
In den Nachkriegsjahren wurde sie teilweise renoviert und beherbergte das Archiv der Region Kiew. Seit 1980 ist das Haus der Orgel- und Kammermusik darin untergebracht, welches das nochmals umgebaute Kirchgebäude auch als Konzertsaal nutzt.
1992 wurde es der römisch-katholischen Kirche erlaubt, in der Kathedrale parallel zum Konzertbetrieb auch wieder regelmäßig Gottesdienste zu feiern; seit damals gibt es Bemühungen um eine Rückgabe. Hemmend war lange Zeit vor allem die Frage des Transports der eigentlich für den Konzertsaal des Hauses der Orgel- und Kammermusik gebauten Orgel in ein anderes Gebäude. Das enorm große Instrument wurde allerdings bei einem Brand am 3. September 2021 zerstört, wobei auch Teile des Gebäudeinneren beschädigt wurden. Als Brandursache gilt ein technischer Defekt bei der Orgel.
Die soeben im Oktober angelaufenen Renovierungsarbeiten des Gotteshauses, das schon vor dem Brand in schlechtem Zustand war und eine umfassende Erneuerung brauchte, sollen bis im März nächsten Jahres abgeschlossen sein.
(kap – sk)
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