Myanmar: Katholiken zu Weihnachten zur Nächstenliebe aufgerufen
Kirchenführer rufen die katholischen Gemeinden im konfliktgeplagten Myanmar dazu auf, für die Menschen, die seit dem Militärputsch in dem südostasiatischen Land leiden, Wohltätigkeitsarbeit zu leisten. Die Bischöfe der Diözesen Mandalay, Hakha, Kalay, Pyay, Pathein und Kengtung raten den Gläubigen ansonsten, den Schwerpunkt auf die spirituelle Vorbereitung des Weihnachtsfestes zu legen, indem sie die Bibel lesen und den Rosenkranz beten, statt sich an Festen und öffentlichen Feiern zu beteiligen.
Bischof Lucius Hre Kung von der Diözese Hakha weist darauf hin, dass viele Menschen derzeit trauern, insbesondere die Tausenden von Menschen, die aus ihren Häusern fliehen mussten. „Lasst uns Jesus Christus willkommen heißen, indem wir den Bedürftigsten Gutes tun.“ Bischof Felix Lian Khen Thang von der Diözese Kalay, die einen Teil des Bundesstaates Chin und die Region Sagaing umfasst, fordert die Gläubigen auf, während der Festtage als barmherzige Samariter zu handeln.
Spitze des Widerstands
Der mehrheitlich von Christen bewohnte Bundesstaat Chin steht an der Spitze des Widerstands gegen die Militärjunta und war Zeuge heftiger Vergeltungsangriffe, darunter Luftangriffe, schwere Artillerie und Angriffe auf Zivilisten. Hunderte von Menschen wurden festgenommen und Dutzende getötet.
Dutzende von Kirchen, darunter auch katholische Kirchen, wurden von Soldaten in Brand gesetzt, verwüstet und zerstört; auch Priester und Pastoren wurden angegriffen.
Mindestens fünf katholische Kirchen in der Diözese Loikaw im Bundesstaat Kayah wurden vom Militär angegriffen, während die Kathedrale in der Diözese Pekhon im Bundesstaat Shan dreimal beschossen wurde.
Niedergebrannte Kirchen
Fünf Kirchen und mehr als 450 Häuser in der verlassenen Stadt Thantlang in Chin wurden seit dem 9. September niedergebrannt. Mehr als 10.000 Einwohner waren zuvor geflohen, als die Truppen ihre Häuser beschossen und bombardierten.
Myanmar hat seit dem Militärputsch vom 1. Februar, der die gewählte Regierung unter der Führung von Aung San Suu Kyi stürzte und damit ein zehnjähriges Demokratieexperiment beendete, politisch, sozial und wirtschaftlich zu kämpfen. Trotz wiederholter Appelle internationaler und religiöser Führer, darunter Papst Franziskus, die Gewalt zu beenden, geht die Junta mit Gewalt gegen Widerstand in Dörfern und ethnischen Gebieten vor. Nach Angaben einer lokalen Überwachungsgruppe wurden seit dem Staatsstreich mehr als 1.300 Menschen getötet und mindestens 9.000 Menschen festgenommen.
(ucan – mg)
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