Niger: Missionar berichtet über Zuspitzung der Gewalt
Terroristen hätten erstmals einen Sprengsatz auf der Straße von Niamey zur Grenze nach Burkina Faso platziert, der mindestens drei Menschen tötete und mehrere Personen verletzte, berichtete Pater Mauro Armanino von der Gesellschaft für Afrikamissionen gegenüber dem Fides-Dienst: „Der Einsatz von improvisierten Sprengsätzen auf der Straße zur Grenze ist ein neuer und beunruhigender Beweis für die zunehmende Fähigkeit bewaffneter Gruppen, Tod und Verwüstung zu stiften.“
Ein weiterer Angriff habe sich in Nähe der Diözese Niamey ereignet; durch die Gewalt sei die Gemeinde Makalondi von ihrem Pfarrer und Ordensleuten getrennt worden und ohne seelsorglichen Beistand. In Dolbel, einem anderen Gebiet der Diözese Niamey, hätten bewaffnete Gruppen einen Mobilfunkmast umgestoßen.
Angst vor noch mehr Gewalt
Vielen Kindern in Makalondi und dem benachbarten Torodi sei es aufgrund der zugespitzten Lage nicht mehr möglich, Schulen zu besuchen, so der Missionar weiter. Familien verließen ihre Dörfer, in der Bevölkerung wachse die Angst. Die Kirche setze sich dafür ein, die Grundschüler zumindest mit Lebensmitteln und mit Schulgeld zu versorgen.
Die Lokalbevölkerung fühle sich angesichts der Übergriffe allein gelassen, so Pater Armanino weiter. In Kaya in Burkina Faso hätten Demonstranten einen französischen Militärkonvoi gestoppt, weil sie über das Versagen der französischen Streitkräfte bei der Eindämmung des Terrorismus verärgert waren.
Die französische Militäroperation „Barkhane“ in Nigers Nachbarstaat Mali soll Anfang 2022 enden, was Dschihadisten in der Sahelzone laut Beobachtern Auftrieb verschafft. Auch aus Burkina Faso wird der Vormarsch bewaffneter Gruppen berichtet.
(fides – pr)
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