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Weihnachtsfeier in Lalibela am 7. Dezember 2022 Weihnachtsfeier in Lalibela am 7. Dezember 2022 

Äthiopien: Weihnachtsamnestie für politische Gefangene

Das ostafrikanische Land hat anlässlich des orthodoxen Weihnachtsfestes etliche politische Gefangene freigelassen. Darunter befinden sich unter anderem der regimekritische Journalist Eskinder Nega und der oppositionelle Medienunternehmer Jawar Mohammed. Auch Anführer der in Äthiopien als Terrorgruppe eingestuften Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) sollen von der Weihnachtsamnestie profitieren.

Darüber hinaus kündigte Ministerpräsident Abiy Ahmed einen Dialog an. „Wir brauchen zu diesem Zeitpunkt nationale Versöhnung, damit die Missstände, die unser Land nach dem Angriff auf die Armee befallen haben, ein Ende finden“, zitierte die Zeitung „Addis Standard“ laut Katholischer Nachrichten-Agentur KNA am Samstag den Friedensnobelpreisträger des Jahres 2019. Abiys Regierung bezeichnete Gespräche mit politischen Gegnern am Freitag als „Schlüssel zu anhaltender Einheit“. Dafür seien die Machthaber in Addis Abeba bereit, alle nötigen „Opfer“ zu erbringen.

Seit über einem Jahr führt Äthiopiens Regierung Krieg gegen die separatistischen Rebellen im Norden. Die UNO wirft beiden Seiten Menschenrechtsverletzungen vor. Nachdem Kämpfer der TPLF etwa 300 Kilometer bis vor die Hauptstadt vorgedrungen waren, gelang es der Armee, die Rebellen wieder zu vertreiben.

„Stolz, Hass und Zorn“ abschwören

Afrikas zweitbevölkerungsreichstem Land droht eine Spaltung zwischen seinen mehr als 90 Volksgruppen. Streitigkeiten zwischen den verschiedenen Ethnien bestimmen seit einigen Jahren Äthiopiens Innenpolitik. 2020 waren Massenproteste ausgebrochen, nachdem der beliebte Sänger und Aktivist aus der Oromo-Ethnie Hachalu Hundessa erschossen wurde.

Auch der äthiopische Kardinal Berhaneyesus Souraphiel rief seine Landsleute dazu auf, „Stolz, Hass und Zorn“ abzuschwören. „Friede ist wie Gold. Und wie mit Gold müssen wir sorgsam mit ihm umgehen“, sagte der katholische Erzbischof von Addis Abeba dieser Tage in einer Rede.

Während des Tigray-Konflikts wurden auch Geistliche Opfer von Verhaftungen und ethnischer Verfolgung. Außerdem wurde die Heilige Stadt Lalibela zum Schauplatz bewaffneter Kämpfe und abwechselnder Eroberungen durch Rebellen und Armee. Die Weltkulturerbestätte im Bundesstaat Amhara ist Heimat der historischen Felskirchen aus dem 13. Jahrhundert. Zuletzt gewann die Armee hier die Oberhand. Am Freitag versammelten sich nach Angaben des Senders „africanews“ erneut „tausende“ Pilger in der historischen Stadt, um das orthodoxe Weihnachtsfest zu feiern.

(kna – mg)

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08. Januar 2022, 12:33