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Dieses Foto vom 3. Januar 2022 zeigt Menschen beim Bau eines neuen Hauses (rechts), vorbei an einem umgestürzten Fahrzeug und anderen Trümmern in der Stadt Burgos auf der Insel Siargao, Wochen nachdem der Taifun Rai die Insel verwüstet hatte. Dieses Foto vom 3. Januar 2022 zeigt Menschen beim Bau eines neuen Hauses (rechts), vorbei an einem umgestürzten Fahrzeug und anderen Trümmern in der Stadt Burgos auf der Insel Siargao, Wochen nachdem der Taifun Rai die Insel verwüstet hatte.  

Philippinen: Konkretes Handeln angesichts der Klimakrise

Die Bischöfe des Landes haben in einem Hirtenbrief, Einigkeit und konkretes Handeln angesichts des Klimanotstands und der Klimakrise gefordert. Sie richteten ihren Aufruf zum Abschluss ihrer Vollversammlung am Freitag.

Die Bischöfe stellen fest, dass die Covid-Pandemie weltweit mehr als 5,62 Millionen Menschenleben gefordert und die Länder in den wirtschaftlichen Ruin gestürzt haben. Dazu schreiben die philippinischen Oberhirten: „Während wir uns bemühen, uns von dieser Krise zu erholen, ermutigt uns die Pause, die die Pandemie der industriellen und wirtschaftlichen Aktivität auferlegt hat, über die jahrzehntelangen verschmutzenden Praktiken nachzudenken, die unser gemeinsames Haus durch die Hände der Menschheit erdulden musste, Praktiken, zu denen die Nationen auf der ganzen Welt schnell zurückkehren.“

In dem Schreiben der Bischofskonferenz wird darauf hingewiesen, dass in vielen Ländern, die durch den Klimawandel besonders gefährdet seien, „die Katastrophen aufgrund der Instabilität unserer Biosphäre zugenommen haben“. Die Philippinen seien zum Beispiel von 2013 bis 2021 von mehreren Tropenstürmen heimgesucht worden, erinnern die Bischöfe weiter. Von denen seien einige zu den tödlichsten der Welt erklärt worden, heißt es in dem Text, der vom Vorsitzenden der Konferenz, Bischof Pablo Virgilio David, unterzeichnet wurde.

Philippinen nach dem Taifun Rai
Philippinen nach dem Taifun Rai

Die Bischöfe erklärten: „Die Maßnahmen und Politiken, die zur Bewältigung der Auswirkungen dieser Krise vorgeschlagen werden, sollten immer die soziale und ökologische Gerechtigkeit in den Vordergrund stellen. Als eine der am stärksten gefährdeten Nationen in dieser Ära des globalen Notstands haben die Philippinen die moralische Verpflichtung, einen Weg der nachhaltigen Entwicklung zu beschreiten, der zum Wohle der gegenwärtigen und zukünftigen Generationen möglich ist und sicherstellt, dass die Stimmen aller berücksichtigt werden.“

Diese Aufgabe, so wird argumentiert, werde angesichts der bevorstehenden nationalen Wahlen im Mai noch deutlicher:

„Wir verpflichten uns, die Bewahrung der Schöpfung als unser gemeinsames Haus durch konkrete Maßnahmen in unsere Lehre und Praxis der christlichen Nachfolge einzubeziehen. Deshalb fordern wir die katholischen Gläubigen der 86 Diözesen auf den Philippinen auf, konkrete Schritte zum Schutz der Umwelt zu unternehmen.“

Ziele der Pariser Klimakonferenz

Unter Verweis auf die Ziele der Pariser Klimakonferenz und der jüngsten Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP26) im Jahr 2021 unterstütze die Kirche „klare Wege zur Dekarbonisierung, die einen gerechten Übergang im Energiesektor anzeigen“, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und die Nutzung erneuerbarer Energien zu erhöhen.

Die Bischöfe bekräftigen, dass „die finanziellen Mittel unserer katholischen Institutionen nicht zugunsten von Kohlekraftwerken, Bergbauunternehmen und anderen zerstörerischen Rohstoffprojekten wie der Abholzung von Wäldern investiert werden“ und betonen, dass sie sich weiterhin für die Förderung des „Nationalen Programms Laudato Si'“ einsetzen werden, das 2019 in allen Kirchengemeinden gestartet wurde.

Jede Diözese werde über ein eigenes „Ökologisches Zentrum“ verfügen, das mit angemessenen Mitteln für seine Aktivitäten ausgestattet ist, während die jährliche Feier der „Zeit für die Schöpfung“ und der „Laudato Si' Woche“ institutionalisiert werde. Die Diözesen würden außerdem in Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft Strukturen oder Orientierungskurse für Schulen fördern, um „die Rechte der Natur und die Verteidigung des Lebens zu fördern und zu schützen“.

Die Bischofskonferenz unterstütze das vorgeschlagene Gesetz zur Anerkennung der „Rechte der Natur“, das derzeit vom Parlament des Landes geprüft wird. Das Gesetz regle und begrenze den Bergbau, fossile Brennstoffe, aggressive Formen der Erschließung und Landnutzung sowie andere Formen der Umweltzerstörung. Das Dokument erinnert daran, dass dies auch das Leben vieler indigener Gruppen und lokaler Gemeinschaften schütze, die oft durch die Ausbeutung natürlicher Ressourcen oder durch Bauprojekte gefährdet seien.

Der Hirtenbrief zeugt von der langjährigen Sorge der philippinischen Kirche um die Bewahrung der Schöpfung und bezieht sich auch auf den 2019 veröffentlichten Hirtenbrief „Dringender Aufruf zur ökologischen Umkehr, Hoffnung im Angesicht der Klimakrise“.

(fides – mg)

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29. Januar 2022, 12:25