Spaniens Kirche: 1.000 Immobilien zurück an rechtmäßige Besitzer
Der Vorsitzende der Spanischen Bischofskonferenz, Kardinal Juan Jose Omella, erklärte sich am Montag bei einem Treffen mit dem spanischen Ministerpräsidenten bereit, diese Gebäude ihren rechtmäßigen Besitzern zurückzugeben.
Ein Jahr lang hatte die Kirche die Besitzverhältnisse geprüft, Kirchen, Schulen, Wohnungen und andere Einrichtungen katalogisiert. Ergebnis: Von den rund 35.000 Immobilien, davon 20.000 Kultstätten, gehören 965 Wohnungen oder Gebäude anderen.
Seit Jahren gibt es Streit um den Immobilienbesitz der Kirche in Spanien. Vor allem Rathäuser und Gemeinden forderten immer wieder wertvolle Grundstücke oder Gebäude zurück.
Unklare Besitzverhältnisse
Das Problem begann 1946 unter der Franco-Diktatur, welche der Kirche das Recht einräumte, jede Immobilie, mit Ausnahme der Gotteshäuser, ohne Vorlage von Papieren und nur mit der Unterschrift eines Bischofs, als kirchliches Eigentum ins Grundbuch eintragen zu lassen. Das Gesetz blieb bis 2015 in Kraft. In dieser Zeit wurden Kirchen und Kathedralen, aber auch katholische Schulen, Grundstücke und Privathäuser als Eigentum der Kirche eingetragen, ohne dass zuvor die tatsächlichen Eigentümer der Kulturgüter nachgewiesen worden wären.
Die Klagen und Rückgabeforderungen von Gemeinden und Privatperson nahmen in der Folge derart zu, dass die sozialistische Regierung die Kirche vor rund zwei Jahren aufforderte, die Eigentumsrechte ihrer Immobilien zu klären. Dieser Aufforderung ist die Kirche nun nachgekommen.
(kna - cs)
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