Südafrika: Trauergottesdienst für Desmond Tutu
Bei dem offiziellen Trauergottesdienst am Neujahrstag in Kapstadt erinnerte der Staatschef an Tutus Wirken „in dessen Geburtsland Südafrika und weltweit". So sei der „spirituelle Vater der Nation" stets an der Seite von Obdachlosen, Verfolgten, Kranken und Verzweifelten gewesen. „Mit dem Begriff Regenbogennation hinterließ er uns die größten aller Geschenke: Hoffnung und Vergebung", so Ramaphosa.
Die Trauerfeier in der St. George's-Kathedrale fand unter strengen Covid-Auflagen statt; erlaubt waren maximal 100 Anwesende. Tutu hatte zu Lebzeiten darauf bestanden, in einem „möglichst billigen" Sarg aufgebahrt zu werden. Der schlichte Holzsarg wurde vom amtierenden anglikanischen Erzbischof von Kapstadt, Thabo Makgoba, mit Weihwasser und Weihrauch gesegnet.
Tutus langjähriger Weggefährte, Bischof Michael Nuttall, erinnerte in seiner Predigt an Tutus Wirken als Geistlicher: „Er mag von kleiner Statur gewesen sein, doch moralisch und spirituell er war ein Riese in unserer Mitte." Per Videobotschaft wandte sich auch der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, an die Trauernden: „Das Eindrucksvollste, an das sich die Menschen erinnern, war, dass er Licht brachte, wenn sie im Dunkeln tappten. Er war das Licht Christi."
Tutus Leichnam wird eingeäschert und noch am Samstag in einer privaten Zeremonie beigesetzt. Als letzte Ruhestätte dient ein Mausoleum in der St. George's-Kathedrale. Von dort aus hatte Tutu gegen das weiße Apartheid-Regime gepredigt. Tutu war am 26. Dezember im Alter von 90 Jahren in Kapstadt gestorben.
Vor der Trauerfeier in der St. George's-Kathedrale hatten sich Südafrikaner aller Altersgruppen und Hautfarben davor versammelt, um von dem Friedensnobelpreisträger Abschied zu nehmen. Das Land beging eine Woche der Staatstrauer. Landesweit wehten die Flaggen auf Halbmast.
(kap – gs)
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