Tigray: Bischöfe prangern humanitäre Krise und Gewalt an
Der im November 2020 ausgebrochene Krieg zwischen der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) auf der einen Seite und der äthiopischen Armee, die von einigen regionalen äthiopischen Verbänden und der Armee Eritreas unterstützt wird, auf der anderen Seite, hat verheerende Folgen für die Zivilbevölkerung. Die Äthiopische Bischofskonferenz prangert an, dass viele Menschen ihr Leben verloren, viele andere zwangsumgesiedelt wurden und wieder andere ihren Besitz verloren. Zudem wurden nicht wenige Menschen inhaftiert, und auch viele Mädchen und Frauen vergewaltigt. Der Krieg, so die Bischöfe, hat „die soziale Harmonie, die zwischen den Menschen herrschte", stark beeinträchtigt und die Bürger in Angst und Unsicherheit leben lassen.
Die Bischöfe wollen im Rahmen einer Spendenaktion auf die humanitäre Krise im Land reagieren und planen, rund 2 Millionen US-Dollar für die betroffene Bevölkerung zu sammeln. Nachdem die Regierungstruppen eine Offensive der Separatisten zurückgeschlagen und diese sich in ihr Gebiet zurückgezogen hatten, ließ die Regierung in Addis Abeba einige Oppositionelle frei und versprach, einen nationalen Dialog einzuleiten. „Der Schlüssel zu einem dauerhaften Frieden ist der Dialog", heißt es in einer Regierungserklärung, in der betont wird, dass „eine der moralischen Verpflichtungen eines Siegers die Barmherzigkeit ist".
Die äthiopische Region Tigray ist jedoch nach wie vor vom Rest der Welt isoliert, und die humanitäre Hilfe kommt nur schwer an. Die Lage in den Krankenhäusern von Tigray ist verzweifelt, weil es an Medikamenten und anderen medizinischen Hilfsgütern mangelt.
(fides - sst)
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